Kinder in Europa im Alter von neun bis 17 Jahren nutzen mehr als vier Stunden pro Tag Medien wie Fernsehen, Radio und Video. Weniger als eine Stunde verbringen sie mit dem Lesen von Büchern, Zeitungen und Zeitschriften. Das ergab eine Untersuchung in elf europäischen Ländern sowie Israel, die am Mittwoch vom Hamburger Hans-Bredow-Institut veröffentlicht wurde. Für Computer und Spiele wie Gameboy oder Playstation wenden Jugendliche durchschnittlich 50 Minuten täglich auf. Eine starke Stellung nimmt das Medium Fernsehen ein. In Grossbritannien und Israel sehen Jugendliche etwa 160 Minuten pro Tag fern und sind damit Spitzenreiter. Computer und Internet spielen vor allem in skandinavischen Ländern eine grosse Rolle. In einwohnerstarken Ländern wie Grossbritannien, Frankreich oder Deutschland ist die Nutzung der digitalen Medien noch weniger ausgeprägt. Kindheit und Jugend werde immer mehr zur Medienkindheit und Medienjugend. Diese Entwicklung sei für die junge Generation wichtig, um sich in einer zunehmend komplexeren Welt zurechtfinden zu können. Junge Leute gingen souverän mit ihrer Medienkultur um, zu der Erwachsene kaum Zugang besässen und auch weniger suchten. Für die Studie wurden 15 000 Kinder befragt in Grossbritannien, Frankreich, Deutschland, Dänemark, Finnland, Schweden, Schweiz, Italien, Niederlande und Belgien, Flandern und Israel.
Mittwoch
27.06.2001