Zum ersten Mal wird an den Literaturtagen in Solothurn die vorwiegend auf Internet existierende digitale Literatur ein Thema sein. Diese neuartige Literaturform wird nicht vorgelesen, sondern auf einem Grossbildschirm vorgestellt und in verschiedenen Veranstaltungen von Fachleuten erläutert und diskutiert. Wie die digitalen Medien, ist auch die digitale Literatur stark angelsächsisch geprägt. Sie generiert neue Formen, neue Kategorien und entsprechend auch neues Vokabular. Die bei der Offline-Literatur geltenden Hierarchien (Verlag, Autor, Kritiker) sind Online noch weitgehend unbedeutend. Alles was die Technologie erlaubt, ist möglich und machbar. Der Netz-Literatur-Experte Adi Blum hat für die Literaturtage vom 25. bis 27. Mai ein Portal eingerichtet, das zusätzlich zum Zugang zu fast allen einschlägigen Institutionen und Organisationen, den Sprung direkt zu sehenswerten Beispielen erlaubt. Unter http://www.literatur-tipp.ch/index_f.html finden sich beispielsweise Geschichten, die mit einem Mausklick nach eigenen Gutdünken weitergeschrieben oder geändert werden können. Oder unter http://www.dichtung-digital.com/ und dem treffenden Begriff Maschine+Text trifft man auf einen Gedichtgenerator.
Dienstag
22.05.2001