Die Digitale Gesellschaft Deutschland will bis am 3. April noch möglichst viel Druck auf die deutschen EU-Abgeordneten aufbauen. Denn dann werde im EU-Parlament über die Zukunft der Netzneutralität und den Erhalt eines offenen Netzes abgestimmt, teilte die Organisation mit.
«Internetprovider versuchen seit Jahren, Specialised Services - wie HD-Video oder Online-Telefonie - getrennt vom Internet bei garantierten Geschwindigkeiten für Nutzung in der Industrie zu vermarkten», so die Digitale Gesellschaft. «Solange diese Dienste getrennt vom Internet angeboten werden und nicht die Internetqualität stören, sehen wir darin auch kein Problem.»
Derzeit beinhalte der Vorschlag aber keine genaue Definition dieser «Specialised Services». «Daher kann dieser Begriff auch ziemlich breit interpretiert werden», heisst es. «Es droht daher, dass ein Zwei-Klassen-Internet geschaffen wird, wo manche Dienste priorisiert, während andere wiederum gebremst werden. So könnte die Freiheit der Kommunikation und die Möglichkeiten und Vorteile des Internets beschränkt werden.»
Der Aufruf findet im Rahmen der Kampagne «Save the Internet» statt. Neben der Digitalen Gesellschaft Deutschland beteiligen sich die Initiative für Netzfreiheit (Österreich), La Quadrature du Net (Frankreich), Bits of Freedom (Niederlande), GoVeto (Deutschland), European Digital Rights (Brüssel), Access Now (Brüssel) und Reporter ohne Grenzen an der Aktion.