Der von der Shizuko Yoshikawa und der Josef-Müller-Brockmann-Stiftung vergebene Josef-Müller-Brockmann-Förderpreis geht 2021 an Nadine Wüthrich.
Die Jury würdigt Wüthrichs «ebenso zeitgemässes wie mutiges Engagement im Bereich des digitalen und hybriden Publizierens», wie die Stifung am Mittwoch schreibt.
In ihrer Auseinandersetzung mit der «Teilhabe von Autorinnen, Lesern und anderen User-Gruppen an kollaborativen Publikationsprozessen lotet sie Fragen zu generischer Gestaltung, Aufwandsökonomie, Zugang und Verfügbarkeit aus». Wüthrichs Arbeit habe das Zeug, neue Impulse im Bereich der Digital Humanities zu geben.
Von 2017 bis 2019 war die Gestalterin Teil einer Forschungsgruppe der ZHdK in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Wissenschaftsforschung der ETH Zürich, das die Zukunft des akademischen Publizierens untersucht. Wüthrich war dort am Publikationsprojekt «Æther» beteiligt, das sich auf die Entwicklung einer hybriden Plattform (online/print) konzentriert, die ein experimentelles Format für wissenschaftliche Texte vorschlägt.
In ihrem Masterprojekt «Living Patterns – Ein Entwurfsinstrument für die Montessori-Architektur» beschäftigte sie sich mit Social Design und Participatory Design in der Architektur.
Nadine Wüthrich studierte Grafik an der Schule für Gestaltung Bern/Biel und absolvierte 2019 den Masterstudiengang für Visual Communication an der Zürcher Hochschule der Künste. In ihrem eigenen Studio in Zürich fokussiert sie sich vorwiegend auf Editorial Design und Digital Design.