Grosses Kino in Berlin: 100 Gigabite Filmdaten pro Sekunde rauschen an der Berlinale, die noch bis Sonntag läuft, vom Festival-Serverzentrum zu den 60 Leinwänden, die in Berlin verteilt sind.
Die Datenmenge, mit der die Festivalinformatiker jonglieren müssen, ist gigantisch: An den elf Festivaltagen wird insgesamt «ein Petabyte» an Daten übertragen.
Und als weiteres Müsterchen aus dem Berlinale-IT-Jargon: Die enormen Datenmengen werden «auf einem Verbund aus sechs Isilon-Speichersystemen hochverfügbar und mehrfach redundant untergebracht. Verteilt auf über 200 Festplatten stehen 550 Terrabyte Speicherplatz für die weit über 1000 Kinokopien bereit.»
Die Infrastruktur, die für dieses grosse digitale Kino nötig ist, ist erheblich. Sie wäre ohne Unterstützung von Unternehmen aus der IT- und Kinotechnikbranche «nicht möglich» gewesen, betonen die Festivalorganisatoren. Auf der Liste der Kooperationspartner finden sich Firmennamen wie Colt Technology Services, Dell EMC, Dolby, Aspera oder Rohde & Schwarz.
Das IBM-Unternehmen Aspera zum Beispiel trägt eine Software zur Beschleunigung der Datenübertagung zwischen den Produktionen aus aller Welt und den Berlinale-Servern bei. Das heisst, die Kinofilme werden nicht mehr auf Bändern oder Festplatten angeliefert, sondern verschlüsselt per Web.
Trotz der Highspeed-Bandbreiten dauert es immerhin noch gute 30 Minuten, bis es ein Film vom Server des Produzenten auf jenen des Festivals rübergeschafft hat. So gross sind die Datenpäckchen der Kinofilme, die schliesslich Leinwände mit einer Breite von 22 Metern feinkörnig und tiefenscharf ausfüllen müssen.