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Montag
16.08.2021

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Neuseeland wird landschaftlich oft mit der Schweiz verglichen. Trotzdem will Amazon jetzt «Herr der Ringe» nicht bei uns, sondern in England weiterdrehen...

Neuseeland wird landschaftlich oft mit der Schweiz verglichen. Trotzdem will Amazon jetzt «Herr der Ringe» nicht bei uns, sondern in England weiterdrehen...

Obwohl die Steuerzahler in Neuseeland die Neuverfilmung der Saga von J.R.R. Tolkien massiv gefördert haben, wollen die die Amerikaner die nächste Staffel «Herr der Ringe» in England drehen.

Dort will Amazon massiv in neue Studios investieren. In Neuseeland zeigt man sich deshalb enttäuscht, seit die Filmgesellschaft Amazon am Freitag, dem 13., erklärt hat, vor der nächsten Staffel der Serie die Pazifikinseln wieder zu verlassen.

Bisher wurden von Oktober 1999 bis Dezember 2000 an 276 Drehtagen drei Teile vollständig in Neuseeland gedreht.

Noch im April hatte Amazon erklärt, die Fortsetzung ab Sommer 2022 ebenfalls in Neuseeland drehen zu wollen. «Amazon hat sich verpflichtet, die Talente und Fähigkeiten des neuseeländischen Filmsektors zu fördern und auszubauen», wollte sich damals der Minister für die wirtschaftliche Entwicklung, Stuart Nash, nach dem Unterzeichnen des «wegweisenden Abkommens» noch freuen.

Mit einem Budget von rund 1,4 Milliarden Neuseeland-Dollar (837 Millionen Euro) gilt die Amazon-Verfilmung als die teuerste Serie, die je gedreht wurde. Bei dem Dreh waren fast 2000 Menschen beschäftigt.

Die Steuerzahler fördern solche internationalen Filmemacher mit Hunderten Millionen Neuseeland-Dollar. Deshalb sind die Inseln bei Filmemachern nicht nur dank ihrer märchenhaften Natur beliebt.

Umgekehrt vertraute die Regierung auf den Effekt, mit Amazon einen Türöffner für den Tourismus nach dem Ende der Corona-Pandemie gefunden zu haben. Den Hintergrund für die Heimat der Hobbits in «Herr der Ringe» hat Regisseur Peter Jackson in der bizarren Szenerie Neuseelands entdeckt. Die Studioaufnahmen fanden in Wellington statt.

Vor allem aber diese Aussenaufnahmen sorgten in Neuseeland für einen regelrechten «Herr der Ringe»-Tourismus. Grosse Touristenströme waren auf die Inseln gereist, um die Drehorte der Kinotrilogie zu besuchen, die bisher insgesamt 17 Oscars erhielt.

Den Pazifikinseln bleibt nun wenigstens die Hoffnung auf den Weiterdreh der «Avatar»-Verfilmungen von James Cameron. Seine Crew konnten den Dreh für «Avatar 2» trotz Corona-Krise in Neuseeland in den Kasten bringen. Der Film startet im Dezember 2022 in den deutschen Kinos. Anschliessend soll alle zwei Jahre ein weiterer Teil folgen, bis «Avatar 5» am 20. Dezember 2028 die Reihe voraussichtlich abschliesst.