Ihre Geschichte ist Hollywood pur. Nun hat am 4. Januar 2021 der Produzent Nico Hofmann das Jawort bekommen, dass sie auch verfilmt werden darf. Ein Märchen aus Deutschland, mit vielen wortwörtlich magischen Höhepunkten in Las Vegas sowie einem tragischen Ende, das filmischer nicht sein könnte.
Als sich Siegfried Fischbacher und Roy Horn in den 50er-Jahren auf der «Bremen» trafen, war es Liebe auf den ersten Blick. Roy arbeitete auf dem Schiff als Page. Siegfried war als Steward angestellt und durfte die Passagiere mit seinen Zaubertricks unterhalten. Gemeinsam schafften es Siegfried & Roy dann zum erfolgreichsten Magierduo der Welt.
Ihre Liebe ist 1998 zerbrochen. Doch sie schafften es, Freunde und Geschäftspartner zu bleiben. Das Glück wurde ein weiteres Mal gefordert, als Roy 2003 von einem der 33 weissen Tiger aus ihrer Show angegriffen und lebensgefährlich verletzt wurde.
Der Raubtierbändiger hat sich aber bis auf eine teilweise Lähmung wieder erholen können und ist erst 2020 an Corona gestorben. Nur acht Monate später ist ihm jetzt sein lebenslanger Partner Siegfried anfangs Januar 2021 nach einem kurzem Krebsleiden gefolgt.
Schon seit Jahren arbeitet Nico Hofmann an einer Verfilmung dieser aussergewöhnlichen Lebensgeschichte. Der UFA-Chef in Berlin wollte aus dem Stoff 2016 zuerst eine Serie machen. Mit dem Fortschreiten des Drehbuches wurde daraus ein Kinofilm. Dieser sollte sich zusätzlich als Miniserie im TV verwerten lassen. Im Verlauf dieser Entwicklung ist auch der Komiker und Regisseur Michael Bully Herbig zum Projekt gestossen. Dieser hat mit «Der Schuh des Manitu» und «(T)Raumschiff Surprise» zwei der meistgesehen deutschen Produktionen aller Zeiten abgeliefert.
Der unerwartete Tod von Roy Horn führte beim Las-Vegas-Märchen dann zu einer Denkpause. Man wollte aber weiter machen. Für Nico Hofmann sollte der Film dem Lebenswerk der beiden Superstars «ein Denkmal setzen». Hofmann meinte, Siegfried und Roy würden dazu sagen: «Let it be magic, that’s bigger than life.»
Jetzt konnte die UFA bekannt geben, dass Siegfried noch auf dem Sterbebett dem Projekt seinen persönlichen Segen gegeben hat. Gemäss Informationen der «Bild» hat Siegfried Fischbacher am 4. Januar 2021 in einem Brief an Hofmann geschrieben: «Lieber Nico, hiermit bestätige ich die Bully Herbig Drehbuch-Version vom 22. Dezember 2020. Die Basic-Story und Szenen der letzten Version akzeptieren wir hiermit. Vielen Dank, dass du Roy und mich auf dieser Reise begleitest.»
Sobald die Verfeinerungen des Buches abgeschlossen sind, sollte die erste Klappe bei den Dreharbeiten 2022 fallen können.
Ein früherer Film ist in den USA bereits 1999 produziert worden. Unter dem Titel «The Magic Box» realisierte Brett Leonard ein Biopic über Siegfried & Roy. Die beiden Magier spielten sich selber, als Erzählstimme war Anthony Hopkins zu hören.