Die am Dienstag von der Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) veröffentlichte Rangliste der Pressefreiheit weltweit setzt die Schweiz auf Platz 7 hinter Dänemark Finnland, Irland, Norwegen und Schweden, die alle auf dem 1. Platz stehen, sowie hinter Estland und den Niederlanden. Schlechter als bei uns soll es um die Pressefreiheit in Island, Litauen, Malta, Belgien, Österreich, Lettland, Neuseeland, Australien, Japan, Deutschland, Kanada, Luxemburg, Grossbritannien und in den USA bestellt sein.
Nicht unter den ersten 20 Ländern sind namentlich Frankreich (Platz 43, 8 Plätze schlechter als 2008) und Italien (49. Rang). Zur Begründung schreibt ROG, in Frankreich gebe es «unter anderem juristische Ermittlungen gegen Journalisten, Festnahmen von Reportern und Durchsuchungen bei Nachrichtenmedien». Auch die Einmischungen von Präsident Nicolas Sarkozy in die Berichterstattung hätten sich niedergeschlagen. Ähnlich werden in Italien Vorwürfe an die Adresse von Ministerpräsident Silvio Berlusconi sowie der Mafia gemacht. Am schlechtesten abgeschnitten hat unter den EU-Ländern Bulgarien, das 9 Plätze verloren hat und jetzt auf Rang 68 steht.
Noch schlechter steht es um die EU-Kandidaten Kroatien, das um 33 Plätze auf Stufe 78 abstürzte, und die Türkei, die wegen ihres Gesetzes gegen die «Verunglimpfung des Türkentums» vom 102. auf den 122. Platz zurückfiel.
Kurioserweise fehlen auf der Liste die kleinen europäischen Staaten Liechtenstein, San Marino, Andorra und Monaco - ohne Erklärung seitens von Reporter ohne Grenzen.
ROG warnt im Kommentar zur Liste, die Zahl der europäischen Länder auf den ersten 20 Rängen sei noch nie so niedrig gewesen, seitdem die jährliche Rangliste im Jahr 2002 erstmals erstellt worden sei. ROG betrachte deshalb «die sukzessive Verschlechterung der Situation von Medien und Journalisten in einigen Ländern mit Sorge». Es sei davor zu warnen, «dass Europa seine langjährige Vorbildfunktion verlieren könnte».
Am anderen Ende der Liste steht Eritrea mit dem 175. Platz auf dem Schlussrang, hinter Nordkorea, Turkmenistan, Iran, Burma, Kuba, Laos, China und Jemen.
Dienstag
20.10.2009



