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Dienstag
01.10.2013

Kino

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Die deutsch-schweizerische Koproduktion «Die Schwarzen Brüder» von Regisseur Xavier Koller feierte am Sonntag am Zürich Film Festival Weltpremiere.

Die Idee, das Buch «Die Schwarzen Brüder» von Lisa Tetzner und Kurt Kläber zu verfilmen, kam vom Geschäftsleiter und Produzent von Enigma Film München, Fritjof Hohagen, den die Geschichte der verkauften Kinderarbeiter, die im 19. Jahrhundert spielt, faszinierte.

An der Pressekonferenz des Zurich Film Festivals erklärte er am Montag: «Die Geschichte hat zwei Seiten. Sie ist traurig, weil die Kinder wegen der Krise im Tessin nach Italien verkauft wurden und Kamine putzen mussten, aber auch abenteuerlich. Ganz schön ist die Szene, in der die Kinder über den Dächern von Mailand stehen - wie Könige. Für mich ist `Die Schwarzen Brüder` etwas wie der Schweizer Oliver Twist.»

Enigma Films arbeitete für den Film zusammen mit der Zürcher Produktionsfirma Dschoint Ventscher. Als Regisseur konnte Xavier Koller gewonnen werden. Dieser kannte das Buch «Die Schwarzen Brüder»: «Mein älterer Bruder hat mir das Buch früher abends im Bett vorgelesen», sagte er an der Pressekonferenz.

Koller lobte die Jungschauspieler Fynn Henkel und Oliver Ewy: «Die beiden waren sehr professionell und gingen in der Gruppe mit den anderen jungen Schauspielern mit gutem Beispiel voran. Sie brachten aber auch Spontaneität an den Dreh, die sehr hilfreich war.»

Gedreht wurde mehrheitlich im Studio in Köln, aber auch in Südtirol und im Maggiatal. Hohagen erklärte dazu: «Das Buch spielt im Verzascatal, doch das sieht heute zu herausgeputzt aus. Wir haben daher im Maggiatal gedreht, wo noch mehr alte Substanz vorhanden ist. Man spürt dort die Zeit, in der die Handlung spielt, besser.» 

Koller betonte ausserdem, dass der Film nicht nur ein Historienfilm sei: «Die Werte, die in dem Film vermittelt werden, bilden die Brücke in die Gegenwart. Es geht um eine Gruppe von Kindern, die zusammen eine ungerechte Situation überwinden.»