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Dienstag
05.11.2002

Die deutsche Polizei gibt sich fortschrittlich: Künftig soll die Öffentlichkeit über SMS in die Fahndung nach flüchtigen Straftätern miteinbezogen werden, wie das Bundeskriminalamt mitteilte. Via SMS informiert werden sollen vor allem Personen wie Taxi- und Busfahrer, die sich «berufsbedingt im öffentlichen Raum bewegen», schreibt Pressetext am Dienstag. Sie erhalten eine Kurznachricht, die zum Beispiel die Beschreibung eines flüchtigen Bankräubers, eines entwichenen Häftlings oder einer vermissten Person enthält. Auch Auto-Kennzeichen können übermittelt werden. Das neue Fahndungsinstrument soll zunächst fünf Monate lang in zehn Polizeidienststellen getestet werden. BKA-Präsident Ulrich Kersten will mit der neuen Fahndungsmethode alle Möglichkeiten ausschöpfen, um einen flüchtenden Straftäter zu ergreifen. «Die schnelle und direkte Einbeziehung ausgewählter Berufsgruppen eröffnet der Zusammenarbeit von Polizei und Bevölkerung neue Perspektiven und erhöht die Wahrscheinlichkeit, eine Straftat unmittelbar nach ihrer Begehung aufzuklären.»