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Freitag
21.08.2020

TV / Radio

«Così fan tutte» aus Salzburg war ein Streaminghit.

«Così fan tutte» aus Salzburg war ein Streaminghit.

Corona hat viel Kultur zusammenbrechen lassen. Durch die Einschränkungen im Aufführungsbereich entstanden in den letzten Monaten jedoch Streaming-Angebote, die den Kulturgenuss unerwartet demokratischer machen.

Ein Angebot ist «Salzburg für Jedermann» von ARTE Concert. Dort wird in täglichen Livestreams fast das gesamte Musikprogramm der Jubliäumsfestspiele gezeigt. Neben den grossen Opernproduktionen wird auch kaum ein Konzert-Highlight ausgelassen: Martha Argerich, Daniel Barenboim, Anna Netrebko, Christian Thielemann.

Die kostenfreie Konzertstreaming-Plattform des deutsch-französischen Kultursenders ARTE kann seither massiv steigende Onlinebesuche verzeichnen. In Strassburg, dem Sitz des Senders, hat man seit Beginn der Festspiele Anfang August bereits mehr als 455‘000 Videoabrufe registriert.

Als «Quotenhits» erwiesen sich die beiden Opernpremieren «Così fan tutte» (mehr als 97‘400 Aufrufe) und «Elektra» (mehr als 82‘800).

Sonst können vergleichbare Opern-Streams durchschnittlich nur 40‘000 Aufrufe generieren. Und dies auch nur, wenn sie noch wochenlang abgerufen werden können, wie der «Kurier» errechnen liess.

Insgesamt haben seit Festivalbeginn in Salzburg über die diversen Kanäle von ORF, ARTE, 3sat und dem Bayerischen Rundfunk und Produktionspartner Unitel inzwischen rund 2,4 Millionen Zuschauer die Aufführungen aus der Ferne miterlebt. Für Festspielintendant Markus Hinterhäuser ist es «das größte audiovisuelle Aufzeichnungsprojekt in der Geschichte der Festspiele».

Zum ersten Mal gab es die sonst als eher elitär und für die bessere Gesellschaft geltenden Salzburger Festspiele auch live in Kinos in Österreich, Deutschland und sogar Russland zu sehen. Die Premieren der «Elektra» und des «Jedermann» wurden am Eröffnungstag in 94 Kinos übertragen.