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Montag
29.03.2021

TV / Radio

Streaming steht heute für 62,1 Prozent des Gesamtumsatzes im Recorded-Bereich...

Streaming steht heute für 62,1 Prozent des Gesamtumsatzes im Recorded-Bereich...

Wenn es keine Konzerte mehr gibt, muss man sich die Musik nach Hause holen. Aus diesem Grund hat das Streaming auch im Krisenjahr 2020 für ein ordentliches Plus gesorgt. Der Umsatz mit Musikaufnahmen erreichte den höchsten Wert seit 2002.

Der globale Markt für Musikaufnahmen ist 2020 um 7,4 Prozent gewachsen. Insgesamt belief sich der Umsatz auf 21,6 Milliarden Dollar, wie der Dachverband «International Federation of the Phonographic Industry» (IFPI) letzte Woche in seinem «Global Music Report» berichtet hat.

2019 hatte der Markt noch um 8,2 Prozent zugelegt. Das sechste Wachstumsjahr in Folge verdankt die Musikindustrie weiterhin vor allem dem Streaming. Die Einnahmen über die Dienste wie Spotify, Apple, Amazon Music oder Deezer stiegen um 19,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 13,4 Milliarden Dollar.

Streaming steht damit heute für 62,1 Prozent des Gesamtumsatzes im Recorded-Bereich.

Insgesamt nutzten laut IFPI im vergangenen Jahr global 443 Millionen Nutzer ein bezahltes Streaming-Angebot, wobei hier auch Nutzer von beispielsweise Familien-Abos mitgezählt werden. Ende 2019 seien es 341 Millionen gewesen.

Der Umsatz im Streaming-Bereich wird primär durch kostenpflichtige Angebote generiert, hier verzeichnete der IFPI 2020 ein Wachstum von 18,5 Prozent.

IFPI-Vorsitzende Frances Moore verweist im Report auch auf neue Felder der Musikwirtschaft, die zusehends Bereiche wie Gaming oder Apps für sich entdeckt.

Bei den Einnahmen über Aufführungsrechte – beispielsweise durch das Spielen von Musik auf öffentlichen Veranstaltungen – standen als Folge der Corona-Einschränkungen ein Minus von 10,1 Prozent und Einnahmen in Höhe von 2,3 Milliarden Dollar zu Buche. Während der Markt für Musikaufnahmen trotz Pandemie weiter wächst, trifft der Wegfall der Live-Einnahmen gerade kleine und mittlere Interpreten, aber auch Komponisten hart.

Über die Musiknutzung in Filmen, Werbung oder Videospielen fielen 400 Millionen Dollar an, was ein Minus von 9,4 Prozent bedeutet.

Wie einträglich das Streaming für Labels mit immer mehr zusammengekauften Katalogen ist, unterstreicht die Bilanz von Universal Music. Das Label ist Branchenprimus bei den drei «Majors» vor Sony und Warner Music.

Ende 2021 sollen nun 60 Prozent von Universal per Abspaltung an die Börse gebracht werden. Mehrheitseigentümer ist Vivendi. 20 Prozent hält aktuell ein Konsortium unter Führung von Tencent. Dieser Marktführer für Musikdienste in China hält auch Anteile an Sony Music und Warner Music.