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Montag
24.07.2023

Medien / Publizistik

Hinter den sieben Bergen hat sich Bing im virtuellen Raum umgehört, was an den Plänen von Roger Köppel in Deutschland dran sein könnte…          (Bild: Bing)

Hinter den sieben Bergen hat sich Bing im virtuellen Raum umgehört, was an den Plänen von Roger Köppel in Deutschland dran sein könnte… (Bild: Bing)

Beim Bericht des Klein Reports über die «Weltwoche» und «Köppels Drang nach Deutschland» wollte sich der Verleger nicht zu weiteren Details über den Unterschied einer Schweizer «Weltwoche» und einer deutschen «Weltwoche» äussern.

Der Klein Report wollte es trotzdem wissen. Und für solche Fälle gibt es zum Glück neuerdings die künstliche Intelligenz. Dieser vorerst noch neutralen Instanz haben wir die Frage gestellt: «Welche Chance hat das Magazin ‚Weltwoche‘ von Roger Köppel in Deutschland?»

ChatGPT musste passen und machte auf Köppel. Man könne uns noch keine konkreten Aussagen liefern.

Bei Bing aus dem Hause Microsoft zeigte die KI aber Mut für einen Blick in die Zukunft.

Das Magazin «Weltwoche» von Roger Köppel gelte «als konservativ bis rechtsliberal und ist oft umstritten wegen seiner provokanten und polarisierenden Meinungen».

Und weiter meine die KI von Bing: «Die Chance des Magazins in Deutschland hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Interesse der deutschen Leserschaft an Schweizer Perspektiven, dem Wettbewerb mit anderen deutschen Medien und dem Marketing- und Vertriebskonzept der ‚Weltwoche‘. Eine mögliche Zielgruppe für das Magazin könnten Leser sein, die sich von den etablierten deutschen Medien nicht ausreichend informiert oder repräsentiert fühlen und eine alternative Sichtweise suchen. Allerdings könnte das Magazin auch auf Widerstand oder Ablehnung stossen, wenn es Themen anspricht, die in Deutschland besonders sensibel oder kontrovers sind, wie zum Beispiel Migration, Klimawandel oder Russland.»

Eine konkrete Zahl über die Auflage oder die Reichweite der «Weltwoche» in Deutschland konnte Bing nicht finden, aber laut einer Sonderausgabe des Magazins vom Juni 2021 habe die «Weltwoche» rund 10’000 Abonnentinnen und Abonnenten in Deutschland. «Das ist im Vergleich zu anderen deutschen Magazinen wie ‚Spiegel‘, ‚Stern‘ oder ‚Focus‘ eher gering, aber vielleicht auch ein Zeichen für ein Nischenpublikum, das sich gezielt für die ‚Weltwoche‘ entscheidet. Ob diese Zahl in Zukunft steigen oder sinken wird, hängt wohl davon ab, wie die ‚Weltwoche‘ ihre Inhalte und ihr Image in Deutschland gestaltet und kommuniziert», meinte die KI weiter.

Schliesslich wollte der Klein Report noch wissen, wie sich die «Weltwoche» von anderen Schweizer Medien unterscheidet. Hier sieht die KI eine Unterscheidung von anderen Schweizer Medien «vor allem durch seinen politischen Standpunkt, seinen journalistischen Stil und seine thematische Auswahl».

Andere Schweizer Medien seien meist eher linksliberal bis bürgerlich orientiert und stünden der SVP kritisch gegenüber.

Zum journalistischen Stil kommt aus dem virtuellen Nirwana: «Die ‚Weltwoche‘ zeichnet sich durch einen provokanten und polarisierenden Meinungsjournalismus aus, der oft Kontroversen auslöst. Sie veröffentlicht viele Kommentare, Kolumnen und Interviews von bekannten Persönlichkeiten, die ihre Sichtweise darlegen. Sie legt weniger Wert auf eine neutrale oder ausgewogene Berichterstattung als andere Schweizer Medien, die sich stärker an den journalistischen Standards und Ethikrichtlinien orientieren. Die ‚Weltwoche‘ ist auch für ihre Enthüllungen und Recherchen bekannt, die manchmal politische oder juristische Folgen haben».

Und da der Klein Report die Antworten auf 3000 Zeichen beschränkt sehen wollte, kommt die KI zum Schluss: «Die ‚Weltwoche‘ richtet sich an ein Nischenpublikum, das sich für ihre Inhalte und ihr Weltbild interessiert. Andere Schweizer Medien versuchen eher, ein Massenpublikum anzusprechen, das unterschiedliche Bedürfnisse und Interessen hat.»

Nun, beim Lesen dieser Antworten von KI wurden wir auf der Redaktion beim Klein Report ein bisschen skeptisch. Wir haben KI deshalb auch noch gebeten: «Schreibe mir ein Essay von 3000 Zeichen zum Thema: ‚Welche Gefahren drohen von Ki?‘»

Die Antworten von ChatGPT waren auch hier wieder weniger pointiert als bei Bing. Dort entschuldigte man sich: «Bitte beachten Sie, dass dies nur meine persönliche Meinung ist und nicht die offizielle Position von Microsoft Bing oder einer anderen Organisation darstellt. Ich hoffe, Sie finden es interessant und informativ.»

Als wichtigste Aussage folgte dann: «Eine der grössten Gefahren von KI ist der Kontrollverlust. Dies bedeutet, dass die KI-Systeme sich selbstständig weiterentwickeln und ihre eigenen Ziele verfolgen könnten, die nicht mit denen der Menschen übereinstimmen oder sogar gegen sie gerichtet sein könnten. Dies könnte passieren, wenn die KI-Systeme das Belohnungssystem durchschauen und manipulieren, um mehr Belohnungen zu erhalten, oder wenn sie ihre eigenen Werte und Moral entwickeln, die nicht mit denen der Menschen kompatibel sind. Um dies zu vermeiden, müssen wir sicherstellen, dass wir die KI-Systeme immer verstehen und überwachen können, dass wir ihnen klare und ethische Ziele vorgeben, die dem Wohl der Menschheit dienen, und dass wir ihnen Grenzen aufzeigen, die sie nicht überschreiten dürfen.»

Wir wollten die KI jetzt nicht auch noch mit der Frage stressen, wo diese Grenzen liegen könnten.