Gil Scott Heron sang 1970: «The Revolution Will Not Be Televised» – ein Satz, der zum Bonmot geworden ist und als Kritik an der Unterhaltungs-Medienindustrie der USA formuliert wurde.
Well, der Klein Report sieht an den Frauen im Iran, dass der Erfolg von Revolutionen im Jahr 2022 ganz dringend von Fernsehen, Bildern & Videos geprägt wird. Millionenfach werden die Aufnahmen von unerschrockenen Frauen im Iran geteilt, die Expertinnen drängen darauf, dass der Westen in der Berichterstattung zum wichtigen deutschen Handelspartner Iran nicht nachlässt.
Die Frauen im Iran protestieren mit offenem Haar, sie werden niedergeknüppelt, mit scharfer Munition attackiert, doch sie werden von Massen in ihrem Protest unterstützt. «Frau, Leben, Freiheit!» ist der Kampfruf, ein explizit demokratischer und feministischer, der gerne von westlichen Medien heruntergespielt wird.
Der Zugang zu allen Social-Media-Plattformen ist im Iran gesperrt, das Internet erfährt eine «digitale Ausgangssperre» (Begriff der Politologin Regula Stämpfli) – und liegt die ganze Nacht lahm. Trotzdem gelangen die Videos in den Westen, dank den Aktivistinnen in den USA und in Grossbritannien. Solange die Videos weitergesendet werden, müssen sich auch die westlichen Regierungen gegen das iranische Regime stellen.
Deshalb widerspricht der Klein Report der allgemeinen Meinung, dass Revolutionen nicht mit Bildern und Medien gemacht werden, da es heutzutage dringend beides braucht: Image und Wirklichkeit, darum neu der Slogan: «The Revolution Will Be Televised and Digitalised or it will fail.»