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Sonntag
07.03.2004

Ingrid Deltenre, seit zwei Monaten Programmdirektorin von SF DRS, wirft den Printmedien vor, viel zu oft Fakten zu kommentieren und dabei die Ansprüche an die Kommentierenden «zu wenig hoch» zu setzen. Ausserdem plant sie nebst der Sendung «Vip-Parade» neue Unterhaltungsformate einzuführen.

In einem Interview mit dem Reisemagazin «Via» der Schweizerischen Bundesbahnen spricht sie sich dagegen aus, dass der Sender vermehrt eine pointierte Meinung äussert. «Ich denke, Kommentare sollten selten, berechtigt und vor allem gut sein. Für einen guten Kommentar braucht es Figuren, die sich profiliert haben», sagt die Programmdirektorin in dem mehrseitigen Beitrag, der mit Überschrift «Herrin der Bilder» beginnt.

Des weiteren erklärte Deltenre, «arbeiten wir an ein, zwei weiteren, neuen Unterhaltungsformaten». Diese soll offenbar der ab Mai als Programmentwickler bei SF DRS tätige Christoph Bürge ins Programm stemmen und unter anderem das Format «Deal or No Deal» für den Herbst prüfen, wie der
«SonntagsBlick» weiss. Der Quotenhit könne den Sonntagabend füllen, bis «MusicStar», zweite Auflage, wie geplant im Januar 2005 über die Schrime flimmern wird. Ausserdem denke Bürge zusammen mit Deltenre an einer helvetischen Sitcom im Stile von «Gute Zeiten, schlechte Zeiten» herum.

Bevor die zweite Staffel des musikalischen Talentwettbewerbs ins Programm kommt, muss die SRG sich noch mit dem Bundesamt für Kommunikation (Bakom) über die Frage einigen, ob die Casting-Show geltendes Medienrecht verletzt habe, wie die «SonntagsZeitung» berichtet. Derzeit überprüfe das Bakom die Verträge zwischen der SRG und der Plattenfirma Universal darauf hin, ob diese im Einklang stünden mit den Sponsoring-Regeln des Radio- und Fernsehgesetzes. Keine Sorgen muss sich Deltenre über die Einnahmen aus den Telefonvoting-Gebühren mehr machen - sie darf die Gelder behalten. Die Untersuchung gegen die SRG wurde vergangene Woche eingestellt.