Das Kommunikationsvolumen der Schweizer Wirtschaft nimmt 2015 um 7,3 Prozent ab. Mit Ausnahme der Direktwerbung, die ihr Volumen auf dem Vorjahresniveau zu halten vermag, sind alle Werbe- und Kommunikationsmittel betroffen. Ein Beitrag von Walter Weder, Inhaber der Media.Research.Group.
366 der Top-750-Werbeauftraggeber haben in der diesjährigen Werbemarkt-Studie der Media.Research.Group ihre Kommunikation offengelegt. Neben der Höhe des verfügbaren Kommunikationsbudgets wurde dessen Aufteilung auf die einzelnen Media- und Kommunikationsgattungen erfragt.
Das gesamte Kommunikationsvolumen für 2015 beträgt 5,45 Milliarden Franken. Dies sind 430 Millionen Franken weniger als im Vorjahr. Damit fällt das Kommunikationsvolumen etwa auf das Niveau von 2009 zurück. Die Erschütterung, die die Schweizer Wirtschaft durch den Wegfall des von der Nationalbank garantierten Euromindestkurses erfahren hat, hinterlässt im Werbemarkt somit deutlichere Spuren, als dies befürchtet worden ist.
Interessanterweise sind es nicht die Online-Medien, die von dieser Kommunikationssparrunde der Wirtschaft zu profitieren vermögen. In der ganzen Wachstumsphase der letzten Jahre haben die Online-Medien stetig zulegen können. Nun gehören auch sie zu den Verlierern. Und zwar deutlich. Etwa 80 Millionen Franken wird ihr Volumen gegenüber dem Vorjahr schrumpfen. Dies entspricht einem Rückgang von 13,1 Prozent.
Gewinner dieser Entwicklung ist die Direktwerbung, der Antipode der digitalen Online-Werbung. Offenbar wählt die Wirtschaft, wenn ihre Kommunikationsbudgets schrumpfen, den traditionellen, «sicheren» Weg. Ähnlich sieht es auch für die Zeitungen aus, die in den letzten Jahren arg unten durch mussten. Nun, in der Krise, trifft es sie deutlich weniger als andere. Und dennoch wird`s nochmals eine Einbusse von 38 Millionen Franken (-4,6%) geben. Ebenfalls ziemlich resistent gegen das Malaise erweist sich das Fernsehen, das nur geringfügige Einbussen zu beklagen hat (-10 Millionen Franken oder -1,1%).