«Meine Damen und Herren, liebe Weggefährten aus früherer Zeit», heisst es in einer Art «Bekennerschreiben», das Bruno Oetterli aufgrund seines Überlaufs am Mittwoch in die Welt hinausschickte.
Darin erklärt er, weshalb er dieses Mandat überhaupt angenommen habe: «Ich benütze einen Werbeslogan und sage: Ich lebe Radio und insbesondere, ich lebe Radiowerbung!». Wenn er sich in letzter Zeit auch zurückgezogen habe, so habe er die Privatradioszene doch immer interessiert verfolgt.
Dabei sei ihm aufgefallen, dass im Gegensatz zu den anderen elektronischen Medien, die Werbung in diesem faszinierenden Medium nicht Schritt gehalten habe. «Das hat mich nicht mehr operativ, dafür viel mehr emotional beschäftigt», heisst es weiter. Als Klaus Kappeler ihn im letzten Herbst gefragt habe, ob er sich der Goldbach Media zur Verfügung stellen würde, Gegensteuer zu geben, der Radiowerbung in der Schweiz zum gebührenden Stellenwert zu verhelfen, habe er ihm geantwortet, er würde es sich mal überlegen, schreibt Oetterli unbescheiden.
Seine Zusage habe nicht zuletzt auch damit zu tun, dass in dieser Zeit die Publigroupe entschieden und mitgeteilt habe, die Radiotele AG auf den 31. Dezember 2010 zu schliessen. «Ich will niemandem zu nahe treten, aber damit ist in der Schweizer Radioszene ein einziger grosser unabhängiger Vermarkter beziehungsweise Vermittler übriggeblieben.» Aus früheren Zeiten wisse er, dass das Verhältnis zwischen einigen Radios und der damaligen IP Multimedia nicht immer ganz einfach war.
Donnerstag
10.02.2011