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Freitag
07.05.2004

Der Trick ist denkbar primitiv, und trotzdem fallen immer wieder Leute darauf herein: Mit so genannten Phishing-Mails gelingt es Betrügern sogar im zunehmenden Mass, angeschriebene Inhaber von Kreditkarten oder Bankkonten dazu zu bringen, persönliche Daten, Passwörter oder PIN-Codes herauszugeben. Bereits seit einigen Wochen warnt zum Beispiel die Zürcher Kantonalbank ihre Kunden, unter keinen Umständen derartige sensible Daten bekannt zu geben.

Allein in den USA habe die Zunahme der Phishing-Mails bei Banken und Eigentümern von Kreditkarten im Jahr 2003 ein Schaden in Höhe von 1,2 Mrd. Dollar verursacht, teilte das Marktforschungsunternehmen Gartner am Donnerstag mit. Die E-Mails tarnen sich meist als seriöse Nachricht eines Kreditinstituts und fordern den Empfänger auf, die persönlichen Daten zu aktualisieren. Mit den so gewonnenen Informationen können die Betrüger dann ungehindert die Konten plündern. Die Phishing-Mails haben laut Gartner innerhalb der letzten zwölf Monate dramatisch zugenommen. 76% der Attacken haben innerhalb der letzten sechs Monate stattgefunden, nur 16% der Fälle passierten in den sechs Monaten davor. «Finanzinstitute, Internet-Service-Provider und andere Anbieter sollten das Phishing ernst nehmen», sagte Avivah Litan, Forschungsdirektor bei Gartner. Sonst werde das Vertrauen der Kunden in Banken und Kreditkarteninstitute nachhaltig zerstört.