Der Aufwand für die Produktion der laufenden Staffel von «Die Bachelorette» ist enorm. Im zweiten Teil des Interviews mit dem Klein Report spricht Dominik Kaiser, CEO von 3+, über zeitversetzten TV-Konsum, die Kosten der Sendereihe und darüber, wie diese teils mit Werbung, teils mit Produktplatzierungen refinanziert werden sollen.
Können Sie sagen, wie viele der Zuschauerinnen und Zuschauer «Die Bachelorette» zeitversetzt schauen und wie viele die Sendungen live mitverfolgen?
Dominik Kaiser: «Der Anteil der Live-Zuschauer liegt bei rund 56 Prozent; zeitversetzt schauen rund 44 Prozent. Wobei anzumerken ist, dass der allergrösste Teil der zeitversetzten Nutzung noch am gleichen Abend stattfindet. Dazu kommen noch die vielen Zuschauer, die sich die Folgen auf dem Mobile und im Web direkt auf der Seite von 3+ anschauen.»
Die Sendung ist auch bekannt für auffällige Product Placements: Welche Verträge bestehen mit welchen Partnern?
Kaiser: «Click & Care sowie Modifast und Caffè Lattesso sind Sponsoren der Sendung. Im Gegensatz zum SRF, das über 1,2 Milliarden Franken an Gebührengeldern verfügen kann, ohne sich dabei über die Einkünfte Gedanken machen zu müssen, muss ein Sender wie 3+ seine Programme komplett selbst refinanzieren. Sendungen wie `Der Bachelor` und `Die Bachelorette` kosten viel Geld und bleiben auch mit den Einnahmen aus Sponsoring und Werbung defizitär. Eine Folge kostet bis 250 000 Franken. Ohne erfolgreiche Kooperationen wie mit Click & Care, Modifast und Caffè Lattesso wären solche Sendungen nicht möglich.»
Was ist für 3+ lukrativer, die Zwischenwerbung oder die Produktplatzierungen?
Kaiser: «Wir nehmen deutlich mehr Geld über Werbung ein als über Product Placements.»
Die «Best of Bachelorette»-Filme von Comedian Stefan Büsser verzeichnen wöchentlich über 100 000 Aufrufe: Wird er von 3+ bezahlt oder freuen Sie sich einfach nur über diese Gratis-PR?
Kaiser: «Stefan Büsser ist einer von vielen Kolumnisten, der die Sendung - regelmässig und in Eigenregie - redaktionell begleitet und Videos produziert. Auch wir selber stellen Social-Videos zur Sendung - vor allem auf Facebook - bereit. Diese erreichen weit höhere Reichweiten und Videoviews als fremdproduzierte Inhalte.»