Treue - die im Schnitt 141,3 Minuten währt - zur heimischen Filmküche. Mehr Zeit wollen Deutschschweizer, die weltweit als Fernsehmuffel gelten, «ihrem» Sender täglich nicht widmen. Trotzdem: Das Schweizer Fernsehen DRS bleibt der meistgesehene TV-Sender in der Deutschschweiz. Für das Jahr 2003 lag der Marktanteil mit 43,5% am Abend nur leicht hinter dem Rekordjahr 2002. An der Spitze der drei Kanäle liegt SF1. Das Ergebnis für 2003 sei das zweitbeste seit 1990, hiess es in einer Mitteilung von SF DRS vom Donnerstag. Mit 43,5% Marktanteil am Hauptabend (18 bis 23 Uhr) liegt dieses bloss 0,6% hinter dem Ergebnis des Rekordjahres 2002 zurück. Den leichten Rückgang begründet SF DRS mit wenig grossen Sportereignissen.
In der Hauptsendezeit am Abend liegt SF1 mit 34,9% Marktanteil an der Spitze - gefolgt von SF2 mit 8,1%. Erst an dritter Stelle folgt der stärkste ausländische Konkurrent RTL mit 7% Marktanteil. ARD und ZDF belegen die Plätze vier und fünf.
Im Vergleich sind die Schweizer aber immer noch TV-Muffel. Die Fernsehnutzung in der Deutschschweiz stieg 2003 zwar im Durchschnitt von 140,6 auf 141,3 Minuten pro Tag an. International liegt die Schweiz jedoch an fünftletzter Stelle. Weniger Zeit vor der Flimmerkiste verbringt man nur noch in Taiwan, Paraguay, Indien und Thailand. Den Rekord halten die Bosnier, die gemäss den Erhebungen von SF DRS aus dem Jahr 2002 durchschnittlich 279 Minuten pro Tag fernsehen. An zweiter Stelle folgen hier die Japaner (271 Minuten), auf Platz drei die Esten (262 Minuten) und an vierter Stelle die Amerikaner mit 259 Minuten pro Tag.
Beim 24-Stunden-Marktanteil machten sich die 2002 beschlossenen Sparmassnahmen von SF DRS bemerkbar. Er lag 0,6% tiefer als im Vorjahr. Begründet wird dies damit, dass aus Kostengründen auf SF1 am Vor- und Nachmittag anstelle von Serien Wiederholungen des Hauptabends vom Vortag gezeigt wurden. Auf SF2 beträgt der Rückgang im 24-Stunden-Schnitt 0,1%. Einen wesentlichen Grund dafür sieht SF DRS in den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City. Im Gegenzug konnten im Jahr 2003 verschiedene fixe Sendeplätze wie die Spielfilme oder «Sport aktuell» auf SF2 Marktanteile zulegen.
Erfreulich hätten sich auch die alpinen Ski-Weltmeisterschaften in St. Moritz ausgewirkt. SF DRS habe sich als Produzent des TV-Bildes weltweit profilieren können, hiess es im Communiqué weiter. Als Folge davon sei die SRG SSR idée suisse mit der TV-Produktion von Ski-Abfahrt und Super-G an den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin beauftragt worden.
Donnerstag
05.02.2004