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Dienstag
10.07.2012

Die Mediennutzungszeit liegt bereits bei rund siebeneinhalb Stunden pro Tag. Je nach Zielgruppe unterscheidet sich der Medienkonsum jedoch deutlich. Gegen 70 Prozent der Mediennutzungszeit entfallen auf Radio und Fernsehen. Das zeigt die Time Use Study der Mediapulse AG, die in der gesamten Schweiz die Mediennutzung im Tagesverlauf erfasst.

Laut der am Montag veröffentlichten Studie haben die Deutschschweizer mit 461 Minuten im Durchschnitt die längste Mediennutzung pro Tag, circa Minuten mehr als in der Suisse romande und 20 Minuten mehr als in der italienischen Schweiz. «Damit verbringen wir mittlerweile ähnlich viel Zeit mit Mediennutzung wie mit dem Schlafen», heisst es.

Das zeigt die neuste Befragung 2011/2012 der Time Use Study der Mediapulse AG. Auch in der vierten Erhebung seit 2006 verknüpfe die Time Use Study «als einzige Studie der Schweiz die Tagestätigkeiten direkt mit der Mediennutzung». Neu könne zudem unterschieden werden, ob der Medienkonsum alleine oder gemeinsam mit anderen Personen erfolge.

«Die Studie gibt damit einen Einblick in den medialen Alltag aller Schweizerinnen und Schweizer und zeigt auf, wo mit welchen Medien spezifische Zielgruppen angesprochen werden können.» Die Time Use Study ermögliche es so Medienschaffenden und der Werbewirtschaft, ein genaues Abbild von Medienkonsum und Tagesablauf bestimmter Zielgruppen zu erstellen.

Vergleiche man zwei unterschiedliche Zielgruppen wie beispielsweise Business-Pendler (Vollzeitarbeit ausser Haus, mittel bis gut gebildet) und Haushaltende (nicht berufstätig, kein Pendeln) miteinander, so würden deutliche Unterschiede in der Mediennutzung sichtbar. «Während die Business-Pendler während der Arbeit hauptsächlich über Radio und Internet erreichbar sind und erst am Abend vermehrt fernsehen, erfolgt bei den Haushaltenden der Wechsel des anteilsmässig dominierenden Mediums vom Radio auf Fernsehen bereits am Nachmittag.»

Mehr Zeit zum Zeitungslesen würden sich die Haushaltenden am Vormittag nehmen und sie würden entsprechend doppelt so viel Zeit damit verbringen, während die Business-Pendler doppelt so viel Zeit im Internet verbringen. «Ein weiterer interessanter Unterschied: In der Suisse romande und der Svizzera italiana ist das Fernsehen deutlich stärker verankert und gewinnt bereits ab dem Mittag an Bedeutung.»

Fernsehen bleibe insgesamt am Abend eindeutig das starke Medium, während das Radio tagsüber dominiere. Über weite Teile des Tages sei Radio das Medium, mit dem die Schweizer am meisten Zeit verbringen. «Radio und TV bleiben damit unangefochten die wichtigsten Medien im Schweizer Alltag»: Mit den beiden Medien verbringen die Schweizerinnen und Schweizer in allen Landesteilen zwischen 63 und 70 Prozent der gesamten Mediennutzungszeit.

Die Studie basiert auf einer repräsentativen Befragung in allen drei Landesteilen. Insgesamt werden 3200 Interviews durchgeführt.