Deutschlandradio hat einen deftigen Kommentar von Klaus Pokatzky über Hellmut Königshaus, den Wehrbeauftragten des Bundestags, zwischenzeitlich vom Netz genommen. Der Journalist enervierte sich, weil Königshaus das öffentliche Gelöbnis der Bundeswehr-Rekruten lieber vor dem Reichstag statt auf dem Gelände des Verteidigungsministeriums in Berlin abgehalten hätte.
Damit habe der Wehrbeauftragte die Bundeswehr-Freiwilligen beleidigt und den Widerstand gegen Hitler verhöhnt, so Pokatzky. Denn die Zeremonie wird in Gedenken an den Widerstand jedes zweite Jahr beim Verteidigungsministerium durchgeführt.
Königshaus hatte daraufhin den Journalisten und den Chefredaktor des Radios schriftlich aufgefordert, den Kommentar «schnellstmöglich» von der Webseite zu nehmen. Der Radiosender bestreitet aber, den Text auf Druck von Königshaus gelöscht zu haben. «Der Vorwurf trifft selbstverständlich nicht zu», heisst es in einer Mitteilung auf dradio.de. «Die Redaktion hatte den Beitrag ohne Rücksprache entfernt. Aus journalistisch plausiblen Gründen.»
Der Kommentar ist mittlerweile aber wieder aufgeschaltet und Deutschlandradio macht eine «Kommunikationspanne» für die Löschung verantwortlich: «Da der Kommentar gesendet wurde, war die Entscheidung (zur Löschung) falsch. Das höchste Gut des Deutschlandradios ist seine Glaubwürdigkeit.»