Versender unerwünschter Werbe-E-Mails sollten nach Ansicht der Internet-Beauftragten der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Martina Krogmann, künftig zur Kasse gebeten werden. «Wer Spam-Mails ohne vorherige Zustimmung des Empfängers versendet, sollte eine Geldstrafe zahlen», sagte die Bundestagsabgeordnete. Derzeit ist das Verschicken elektronischer Werbebotschaften in Deutschland nicht unbedingt strafbar, es sei denn, der Empfänger erhält die Post gegen seinen ausdrücklichen Willen. «Bis jetzt können die Versender die Nutzer noch zuballern wie sie wollen». Bis zu 30% des gesamten Datenverkehrs im Internet besteht mittlerweile aus dem ohne Aufforderung versandten Werbematerials. «Das ist nicht nur lästig für Privatleute, sondern richtet auch einen hohen volkswirtschaftlichen Schaden an». Für Unternehmen und Ämter sei es arbeitsaufwendig, die Werbepost zu löschen. Internetservice-Anbieter wie etwa AOL oder web.de müssten ihre verstopften Netzwerkleitungen unter hohen Kosten erweitern. In die Diskussion zur Verschärfung der Rechtslage will Krogmann jedoch auch Direktmarketing-Unternehmen einbeziehen, die das Internet als Werbekanal nutzen.
Sonntag
13.07.2003