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Freitag
12.06.2020

Medien / Publizistik

«Bento» rutschte in die roten Zahlen

«Bento» rutschte in die roten Zahlen

Nach fünf Jahren wird die «Spiegel»-Marke «Bento» für jüngere Leute eingestellt und durch ein neues Angebot abgelöst. Arbeitstitel ist «Spiegel Start». Die Zielgruppe bleibt gleich, wie das Hamburger Verlagshaus mitteilte.

Mit «Bento» startete der «Spiegel» 2015 ein neues journalistisches Angebot für Menschen zwischen 18 und 30 Jahren - mit einer eigenen Redaktion, Website und App. 2019 folgte ein umfangreicher Relaunch. «Bento» fokussierte sich auf die junge Perspektive und die Gewohnheiten junger Menschen, als Ergänzung zu den Inhalten auf spiegel.de.

Nach Verlagsangaben geriet die Marke als eigenständiges und rein werbefinanziertes Angebot - «verstärkt durch die Erlösverluste in der Coronakrise» - nachhaltig in die Verlustzone. Von der «Bento»-Auflösung sind 16 Leute in der Redaktion betroffen. «Spiegel Start» soll bescheidener mit fünf Arbeitsplätzen starten.

Barbara Hans, Chefredaktorin des «Spiegels»: «Die Zielgruppe der unter 30-Jährigen ist für den 'Spiegel' relevant - und der 'Spiegel' ist für diese Zielgruppe relevant. Analysen zeigen, dass auch junge Menschen den 'Spiegel' mit aktuellen politisch-gesellschaftlichen Themen assoziieren und  ihn als Quelle glaubwürdiger Information schätzen.»

In Texten, Videos und einem Podcast lieferte die «Bento»-Redaktion bisher Hintergründe und Haltung zu Fragen und Themen, die die Zielgruppe bewegen. Thematisch lag der Schwerpunkt auf den Rubriken Gerechtigkeit (Politik, Wirtschaft und Gesellschaft), Uni und Arbeit (Ausbildung, Studium, Karriere), Freizeit (Serien, Popkultur, Reisen), Gefühle (Liebe, Sex, Beziehungen, Psyche) und Queer (LGBTQ+). 

Das neue Redaktionsteam von «Spiegel Start» soll im Ressort Job & Karriere verankert sein und sich eng mit den anderen Ressorts koordinieren. Geplant ist auch ein gedrucktes Supplement. Dieses wird künftig vierteljährlich dem Magazin beiliegen sowie an Hochschulen verteilt werden.