Das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Information (BSI) warnt vor einem neuen Massenmail-Wurm. Das Ärgernis mit dem Namen W32.Sobig.E@mm sei seit Mittwoch aktiv, berichtet das BSI laut Spiegel Online vom Donnerstag. Der Wurm soll sich sehr stark verbreiten und in das Windows-Verzeichnis von Rechnern kopieren. Anschliessend versendet er sich eigenständig an alle vorgefundene Adressen. Das BSI rät vor allem bei Mails mit englischsprachigen Betreffzeilen zu Misstrauen. Glück im Unglück: Sobig.E sei zwar ein nervender Quälgeist, der Netzwerke stark belasten könne - er schädige aber die befallenen Rechner selbst nicht. Zu erkennen sei er ebenfalls relativ leicht, was seine massenhafte Verbreitung aber anscheinend nicht verhindern kann: Als Absenderadresse gibt das Virus support@yahoo.com an.
Der Trick mit so genannten «vertrauenswürdigen Adressen» ist Trend unter Virenschreibern: Seit Kurnikowa-Mails und andere Nackt-Verlockungen nicht mehr ziehen, geben sich immer mehr Viren als Post von bekannten Grossunternehmen aus. Auch bei E-Mails von vermeintlich bekannten oder vertrauenswürdigen Absendern sollten die Adressaten deshalb prüfen, ob der Text der Nachricht auch zum Absender passt. Versand und Empfang von ausführbaren Programmen wie zum Beispiel Dateien mit der Endung .exe sollten auf jeden Fall telefonisch abgestimmt werden, rät das Bundesamt.
Wie viele seiner Vorgänger deaktiviert sich W32.Sobig.E@mm von selbst: Nach dem 13. Juli ist nach Informationen des BSI eine Infektion allenfalls noch möglich, wenn auf dem infizierten Rechner eine falsche Systemzeit eingestellt ist. Führende Hersteller von Anti-Viren-Software halten spezielle Entfernungs-Programme kostenlos im Internet bereit.
Donnerstag
26.06.2003