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Montag
13.10.2003

Der deutsche Werbemarkt ist in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres erstmals seit dem Einbruch Anfang 2001 wieder substanziell gewachsen: Wie aus den aktuellen Auswertungen von Nielsen Media Research hervorgeht, wurden 280 Mio. Euro mehr in Werbung investiert als im Vorjahr. Dies entspricht einem Plus von 2,4%. «Der Trend der letzten sechs Monate ist eindeutig positiv, basiert aber auf Sonderentwicklungen einzelner Wirtschaftbereiche und ist noch nicht stabil», sagte Ludger Vornhusen, Geschäftsführer der Nielsen Media Research zum Ergebnis. Zu dem Plus haben ausschliesslich Grossunternehmen beigetragen: Die 50 grössten Werbungtreibenden steigerten ihre Werbeinvestitionen um insgesamt 360 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr und vereinigten somit das gesamte Marktwachstum auf sich.

Vor allem die Lebensmitteldiscounter haben ihre Werbeaufwendungen gegenüber dem Vorjahr deutlich um 120 Mio. Euro gesteigert. Damit investierten die Unternehmen 33% mehr in Werbung als im Vorjahr. «Die Top 3 der in Deutschland meistbeworbenen Produkte sind mittlerweile Lidl Discount, Aldi und Plus», so Vornhusen. Ebenfalls gesteigert haben ihre Werbeausgaben laut Nielsen einige der grossen Konsumgüterhersteller, die vor allem ihre Präsenz im Fernsehen ausgebaut haben. Dafür haben die Medien - für die Bewerbung dieser neuen Produkte und Formate - 100 Mio. Euro mehr in die Hand genommen als im Vorjahr. Ein Minus verzeichnet dagegen die Finanzbranche. Ebenfalls nach unten weist die Werbebilanz der Touristikindustrie.

Die Situation bei den Medien insgesamt: Vom leichten Aufschwung können vor allem die Tageszeitungen profitieren, deren Einnahmen - ohne Berücksichtigung der Rubrikenmärkte - um 10,5% auf 2,9 Mrd. Euro kletterten. Auch die TV-Sender liegen im Plus: Hier stiegen die Werbeeinnahmen um 2,2% auf 5,1 Mrd. Euro. Vom Aufschwung ausgeschlossen bleiben die Publikumszeitschriften, deren Anzeigenerlöse von 2,7 Mrd. Euro 4,4% unter denen des Vorjahres liegen. Auch die Radiosender verzeichneten mit Umsätzen von 650 Mio. Euro einen Verlust von 2%, gefolgt vom Plakat mit Werbeeinnahmen von 400 Mio. Euro und einem Zuwachs von 10,1%. Die Fachzeitschriften mit einem Umsatz in Höhe von 294 Mio. Euro verzeichneten einen Rückgang von 3,2%.