Der Deutsche Kabelverband und der Verband Deutscher Kabelnetzbetreiber (ANGA) wollen sich unter dem Dach der ANGA zusammenschliessen, um die Interessen der deutschen Kabelnetzbetreiber künftig in einem einheitlichen Verband zu vertreten. «Durch die Bündelung unserer Kräfte erhalten wir mehr Schlagkraft und können unsere gemeinsamen Interessen effizienter wahrnehmen», zitiert der Branchendienst «Medienbote» am Donnerstag Ralf Heublein, Geschäftsführer des Deutschen Kabelverbands.
Im Deutschen Kabelverband sind derzeit die drei grossen Kabelgesellschaften Kabel Deutschland (KDG), Unitymedia und Kabel BW vertreten, während der ANGA vor allem mittelgrosse Unternehmen wie PrimaCom, Tele Columbus und «wilhelm.tel» angehören. «Nach dem Zusammenschluss wird der Verband Kabelunternehmen vertreten, die in Deutschland auf unterschiedlichen Netzebenen knapp 19 Millionen Kunden mit Fernsehen, Radio und in weiten Teilen auch Breitband-Internet und Telefondiensten versorgen», erklärte Heublein. Die Verbandsbüros in Bonn und Berlin bleiben mit ihren derzeitigen Mitarbeitern unter gemeinsamer Führung der beiden Geschäftsführer Peter Charissé und Ralf Heublein bestehen.
Branchenkenner werten die Fusion der Kabelverbände als sinnvollen Schritt, um den anstehenden strukturellen Herausforderungen mit vereinten Kräften zu begegnen. So können die im Grossverband vertretenen Kabelnetzbetreiber gegenüber TV-Sendern, Aufsichtsbehörden und Medienpolitik mit einer Stimme sprechen, was ihren Worten mehr Gewicht verleihen dürfte. Ausserdem rüsten sich die Kabelgesellschaften damit für den stärker werdenden Wettbewerb mit den finanzstarken DSL-Anbietern um Digital-TV-, Internet- und Telefonkunden.
Donnerstag
28.02.2008