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Samstag
25.04.2015

Medien / Publizistik

Der Bundesvorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV), Michael Konken, wirft dem Landgericht Darmstadt vor, dass für die Journalisten «unerträgliche Zustände» herrschen würden. Nach Informationen des Verbandes dürften Journalisten im Gerichtssaal keine Laptops benutzen und längere Prozesspausen, die die Journalisten für die Berichterstattung nutzen könnten, seien nicht vorgesehen.

Ausserdem sollen Medienvertreter die Akkreditierung verlieren, wenn sie den Gerichtssaal verlassen würden, berichtet der DJV. Das Landgericht Darmstadt hatte die Zahl der Presseplätze zudem auf 25 beschränkt, die per Losverfahren vergeben wurden.

«Der Tod der Studentin Tugce hatte die gesamte deutsche Öffentlichkeit tief bewegt», so Konken. «Es geht nicht an, dass das Landgericht Darmstadt das Verfahren wie einen Geheimprozess führt.»

Es sei darüber hinaus nicht nachvollziehbar, dass das Darmstädter Gericht nicht aus den Fehlern gelernt habe, die bei der Akkreditierung zum NSU-Prozess in München gemacht worden seien. Der DJV-Vorsitzende forderte das Gericht auf, die Beschränkungen für die Journalisten unverzüglich aufzuheben.