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Montag
30.05.2016

Kino

Spannend, politisch und aufklärerisch – der auf Tatsachen beruhende Politthriller «Der Staat gegen Fritz Bauer» gewinnt die goldene Lola für den besten deutschen Spielfilm. Damit war das brillante Drama um den hessischem Generalstaatsanwalt und Nazi-Jäger Fritz Bauer, gespielt von Burghart Klaussner, am Freitagabend der grosse Gewinner bei der Verleihung des 66. Deutschen Filmpreises in Berlin.

 

In politisch unruhigen Zeiten gewann das Kino mit politischer Botschaft. Lars Kraumes bereits vorab als Favorit gehandelter Film über die schleppende Aufarbeitung der Nazi-Verbrechen in der Nachkriegszeit holte nicht nur die Lola in der Königskategorie, sondern räumte zu recht fünf weitere Preise ab.

Ronald Zehrfeld (39) wurde von der Deutschen Filmakademie für seine Rolle als Bauers engster Mitarbeiter mit der Lola als bester Nebendarsteller geehrt. «Geil!», kommentierte Zehrfeld seinen Sieg. Weitere Auszeichnungen für «Fritz Bauer» gab es in den Kategorien Regie, Drehbuch, Szenenbild und Kostüm.

Zweimal nominiert und zweimal gewonnen: Das gelingt nicht vielen Schauspielerinnen. Laura Tonke hat es geschafft! Für ihre Rolle in «Hedi Schneider steckt fest» bekam sie den Preis für die beste weibliche Hauptrolle und für ihre Darstellung in «Mängelexemplar» die Auszeichnung als beste Nebendarstellerin.

Aus Schweizer Sicht war die Verleihung des 66. Deutschen Filmpreises in Berlin ebenfalls sehr erfreulich. «Heidi» bekam eine Lola für den besten Kinderfilm des Jahres und «Heidi»-Darstellerin Anuk Steffen verzückte mit ihrer unbekümmerten Art auch das Berliner Publikum.

Neben «Heidi» wurde auch «Above und Below» des Schweizers Nicolas Steiner als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet. Auch den Preis für die beste Kamera gab es für «Above and Below». Der Dokumentarfilm porträtiert Aussteiger, Aussenseiter und Überlebenskünstler in unwirtlichen Gegenden der USA. Der Film war am Festival von Rotterdam uraufgeführt worden und lief seither an mehreren Festivals, wo er ebenfalls Preise gewann.