Die deutschen Zeitungsverleger erwarten bei den Anzeigenumsätzen für das gesamte Jahr 2010 «eine schwarze Null». Dies erklärte Helmut Heinen, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), am Mittwoch vor den Medien. Bei den Gesamterlösen dürfte es etwas besser aussehen, erwirtschaften die Zeitungen doch mittlerweile mehr Einnahmen aus dem Vertrieb als aus dem Anzeigengeschäft. Für 2011 prognostiziert der BDZV am Anzeigenmarkt bei den gedruckten Titeln einen geringen Zuwachs.
Das Internet werde auch im Jahr 2011 die sinkenden Einnahmen der gedruckten Zeitungen nicht ausgleichen können. Zwar machten einige mittlere und grössere Verlagshäuser mit ihren digitalen Angeboten schon gute Umsätze und werde das Angebot von Bezahlinhalten für mobile Geräte wie iPad oder Smartphones im kommenden Jahr weiter zulegen, so Heinen weiter, doch die sinkenden Einnahmen aus dem Geschäft mit der gedruckten Zeitung seien damit in absehbarer Zeit nicht zu kompensieren.
Kritisch äusserte sich Heinen zu Wikileaks: Zwar seien Journalisten immer wieder auf Quellen - auch auf geheime Quellen - angewiesen, die Enthüllungsplattform aber nehme eine Sonderstellung ein, «weil die pure Masse der veröffentlichten Dokumente suggeriert, hier handle es sich unbedingt um Wichtiges.»




