Die deutschen Zeitungsverlage mussten im vergangenen Jahr ein Umsatzminus von 7 Prozent hinnehmen. Dies gab Dietmar Wolff, der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Zeitungsverleger (BDZV), am Dienstagvormittag in Berlin bekannt. Die Anzeigenumsätze sanken um 15,9 Prozent, die Vertriebserlöse stiegen dagegen nur um 2,3 Prozent. Knapp 600 Millionen Euro fehlten den Verlagen gegenüber dem Vorjahr in der Kasse.
Bei den Wochen- und Sonntagszeitungen, die stark vom Stellenmarkt abhängig sind, sank der Umsatz mit minus 11 Prozent stärker als bei den Tageszeitungen, die 6,8 Prozent unter den Umsätzen von 2008 blieben. Auch die Auflage der Sonntagszeitungen sank mit minus 3,6 Prozent stärker als die Gesamtauflage (-2,72 Prozent), die im ersten Quartal des Jahres bei durchschnittlich 24,66 Millionen Exemplaren lag.
Die Vertriebsumsätze der Zeitungsbranche haben im vergangenen Jahr wieder einmal Rekordhöhen erreicht, die Anzeigenumsätze sind seit dem Jahr 2000 kontinuierlich gesunken. Der Gesamtumsatz der Verlage liegt in etwa auf dem Niveau von 1993, wie der Bundesverband deutscher Zeitungsverleger weiter mitteilte. In den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres sanken die Umfänge der Immobilienanzeigen (-19,3 Prozent) anteilsmässig am stärksten. Reiseanzeigen (-13,4 Prozent) und Automarkt (-12,8 Prozent) verloren ebenfalls deutlich. Erfreulich und ein wenig überraschend dagegen der nur moderate Verlust bei den Umfängen der Stellenanzeigen (-1,4 Prozent).
Dienstag
13.07.2010




