Die deutschen Zeitungsverleger erwarten ein zweistelliges Wachstum ihres Digital-Geschäfts. Print bleibt unter Druck.
Vor allem Bezahl-Inhalte und das E-Paper entwickeln sich zu «tragenden Säulen der Monetarisierungsstrategie», geht aus einer Umfrage hervor, die der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) am Dienstag veröffentlicht hat.
Während die Auflagen und Einnahmen im Print-Geschäft in der Erwartung der Verleger weiter schrumpfen – nämlich 7 Prozent weniger Abos und 1 Prozent weniger Verkaufserlöse –, sehen die Verleger die Nachfrage nach Digital-Abos weiterhin wachsen.
In Zahlen: Bei den Abo-Zahlen erwarten sie Wachstumsraten von 13 Prozent bei den E-Papers und 15 Prozent bei Paid Content.
Ähnlich am Werbemarkt: Während Print «leicht verliert» (-3%), erwarten die Verleger 10 Prozent mehr Erlöse bei der Digitalwerbung. «Trotz der Herausforderungen im klassischen Geschäftsfeld blicken zwei Drittel der Verlage optimistisch in die Zukunft.»
Publizistisch wollen die Verleger und Verlegerinnen der Live-Berichterstattung, Wochenrückblicken und Evergreen-Inhalten mehr Gewicht geben.
Ausserdem planen viele Verlage, im E-Paper interaktive Elemente einzubauen.
Und last but not least: Gemäss der Umfrage wollen die Verlage künftig 42 aller administrativen Arbeiten von der Künstlichen Intelligenz erledigen lassen.
Auch in den Redaktionen sehen die Verlage viel KI-Potenzial, etwa beim Umschreiben von Polizeimeldungen oder zur Personalisierung von Content.
«KI ist das grösste Investitionsfeld im Bereich Technologie. Die Hälfte der Verlage entwickelt bereits eigene KI-Tools. Andere Verlage setzen ganz oder teilweise auf externe Lösungen», steht weiter in der Umfrage.
Zugleich nehme die Aufgeschlossenheit gegenüber KI aber ab.