Die deutschen Zeitungs- und Zeitschriftenverlage denken offenbar darüber nach, beim Bundeskartellamt ein Beschwerdeverfahren gegen Google zu beantragen. So haben der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) und der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) von einer Grosskanzlei die Chancen einer Kartellbeschwerde gegen Google untersuchen lassen. Dies teilte der deutsche Branchendienst Horizont am Donnerstag mit. Kommentar: «Da bahnt sich ein Rechtsstreit an, der die Medienwelt auf Jahre in Atem halten könnte.»
Die Verlegerverbände wollen laut Horizont abklären lassen, ob dem Suchmaschinenbetreiber juristisch eine möglicherweise «missbräuchliche Nutzung der marktbeherrschenden Stellung» vorzuwerfen sei, wie der Branchendienst aus einem Anwaltsschreiben zitiert. Bisher seien derartige Vorwürfe gegen Google öffentlich immer nur angedeutet worden. Parallel dazu haben Verbandsvertreter nach Horizont-Informationen bereits im Sommer beim Bundeskartellamt vorgefühlt - und sind von der Bonner Behörde dem Vernehmen nach dazu ermuntert worden, die Beschwerde einzureichen.
Bisher sei unklar, ob sich die beiden Branchenverbände - wohl nach Rücksprache mit ihren wichtigsten Mitgliedsverlagen - tatsächlich zur Klage entschliessen. Gemeinsam teilen die Verbände auf Anfrage mit: «Dass die Presseverleger die Ausgestaltung einiger Google-Angebote für problematisch und verbesserungsbedürftig halten, ist bekannt. Dass bei einem Marktteilnehmer, der wie Google beispielsweise die Suche dominiert, auch kartellrechtliche Fragen untersucht werden, ist ganz natürlich.»
Donnerstag
01.10.2009



