Der Arbeitskreis Mittelständische Verlage (AMV) in Hamburg wehrt sich gegen die veröffentlichten Pläne der Bauer Media Group, die Präsenz im Lebensmittel-Einzelhandel (LEH) zu verbessern. Bauers Vertriebschef Heribert Bertram will die Filialen des LEH dazu bringen, umsatzstarke Titel prominenter zu platzieren, und zwar in Vollsicht der Cover, wie die Medienplattform «Horizont.net» am Freitag meldet. Dem Verlegerverband, dessen Mitglieder viele Special Interest-Titel herausbringen, missfällt dies.
Die Verlage fürchten, dass ihre Titel durch eine exponiertere Ansicht der Bauer-Zeitschriften weniger stark wahrgenommen würden. «Eine bevorzugte Präsenz von Massenzeitschriften mit zum Teil niedrigen Copypreisen ist einer Förderung der Ertragskraft des Presse-Einzelhandels nicht unbedingt dienlich», kritisiert der AMV-Vorstand und stichelt damit zugleich gegen die Preispositionierung der Bauer-Titel. Die Organisation fürchtet, dass eine stärkere Konzentration auf die Presse-Topseller die Presse- und Meinungsvielfalt gefährdet.
Damit sorgt Bauer erneut für Unruhe. Vor einem halben Jahr hatte der Konzern mit dem «Top 100»-Siegel versucht, den Verkauf seiner Magazine anzukurbeln. Die Zeitschriften des Konzern machen im gesamten Presseeinzelhandel im Schnitt etwa ein Viertel der 100 umsatzstärksten Titel aus.
Samstag
06.11.2010




