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Donnerstag
24.02.2011

Jedes zweite deutsche Telekommunikationsunternehmen erwartet, dass sich die Branche bis 2013 besser entwickeln wird als die Gesamtwirtschaft. Lediglich neun Prozent rechnen mit einem unterdurchschnittlichen Zuwachs. Dies hat eine am Donnerstag veröffentlichte Befragung des Marktforschungsinstituts forsa ergeben, die im Auftrag von Steria Mummert Consulting durchgeführt wurde.

«Auch in den kommenden drei Jahren bleibt die Innovationstätigkeit der Branche hoch und bietet den Unternehmen eine Vielzahl neuer Geschäftsmöglichkeiten», sagte am Donnerstag Peter Hascher, Senior Manager bei Steria Mummert Consulting. Das gelte vor allem für Entwicklungen rund um das noch immer wachsende Internet, die so gut wie jeden Trend und jede Dienstleistung massgeblich beeinflussten. Von Bedeutung sei dabei vor allem der anhaltende Trend zur Internet-Telefonie. Sie wurde in einer offenen Befragung - also in einer Befragung ohne vorgegebene Antwortmöglichkeiten - von 15 Prozent der Befragten als wichtige Entwicklung genannt. Voice-over-IP wird die Sprachübertragung über Analog- und ISDN-Netze voraussichtlich schon bald ablösen.

Fast ebenso viele Telekommunikationsunternehmen (14 Prozent) nennen spontan Internetdienste als entscheidenden Trend. Die im Festnetz übertragenen Datenmengen wachsen weiter. Da immer mehr Menschen über Smartphones oder Tablet-Computer verfügen, wird sich in den kommenden drei Jahren jedoch vor allem das Volumen der über Mobilfunknetze übertragenen Daten deutlich vergrössern. Neue attraktive Geschäftsmöglichkeiten eröffneten dabei auch das Mobilfunknetz der vierten Generation mit seiner Technologie Long Term Evolution (LTE). Es wird die Leistungsfähigkeit der Mobilfunknetze deutlich erhöhen.

Der harte Wettbewerb in der Branche lässt vermutlich auch in den kommenden drei Jahren nicht nach. Im Gegenteil: 72 Prozent der Unternehmen erwarten, dass die Kabelnetzbetreiber ihre Marktanteile bis 2013 weiter steigern werden. Fast drei Viertel der Befragten rechnen mit einem zunehmenden Engagement, beispielsweise von Energieversorgern oder IT-Unternehmen.

Im Oktober und November 2010 befragte das Marktforschungsinstitut forsa im Auftrag der Steria Mummert Consulting und dem F.A.Z.-Institut 100 Führungskräfte der grössten Telekommunikationsunternehmen Deutschlands zu den Branchentrends sowie zu Strategien und Investitionszielen bis 2013. forsa führte die Befragung in Form von sogenannten Computer Assisted Telephone Interviews (CATI) durch.