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Donnerstag
22.05.2003

Die Deutsche Telekom hat den Ausbau des Auslandsgeschäfts der Grosskundensparte T-Systems zurückgestellt. Statt Wachstum verfolgt die Sparte jetzt Profitabilität als oberstes Ziel, schreibt die deutsche Ausgabe der «Financial Times» in ihrer Ausgabe vom Donnerstag. «Um unser Sparziel zu erreichen, haben wir bei der Zusammenlegung von Rechenzentren und Infrastruktur zugelegt. Wir sind jetzt noch konsequenter», sagte T-Systems-Chef Konrad Reiss laut der FTD. Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke hatte am Dienstag auf der Hauptversammlung des Konzerns einen schärferen Sparkurs des Geschäftsbereichs gefordert. «Auch für T-Systems geht es darum, die Profitabilität zu verbessern», sagte Ricke. Mit effektivem Kostenmanagement solle in diesem Jahr des Ergebnis der T-Systems um 500 Mio. Euro verbessert werden.

Damit muss die Grosskundensparte ihr ursprüngliches Ziel zurückstellen, über Partnerschaften im Ausland zu wachsen. Reiss sagte am Mittwoch, er suche zwar nach Partnern. Es gehe dabei aber vor allem darum, Allianzen mit Firmen zu schmieden, die ein hohes Verständnis von Geschäftsprozessen haben, die T-Systems bei Kunden noch nicht ausreichend abdeckt. «Die Internationalisierung ist dabei ein wünschenswerter Nebeneffekt», sagte Reiss. Konzernchef Ricke hatte bisher gefordert, dass T-Systems vor allem in Frankreich, Grossbritannien und den USA ihre Präsenz ausbaut. T-Systems konnte sich bislang noch nicht als weltweiter IT-Dienstleister neben Branchengrössen wie IBM, CSC oder Cap Gemini Ernst & Young etablieren. Grossaufträge von globalen Konzernen gehen deshalb an der Telekom vorbei. Da der mit 56,3 Mrd. Euro verschuldete Konzern für Zukäufe kein Geld hat, sollte T-Systems die Lücken über Partnerschaften schliessen.