Deutschland will bei der Entwicklung von Cyberwaffen zur Weltspitze aufschliessen. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) und Innenminister Horst Seehofer (CSU) treiben die Entwicklung von staatlichen Cyberwaffen voran, wie der «Spiegel» am Wochenende meldet.
Am kommenden Mittwoch soll das Bundeskabinett die Gründung einer gemeinsamen «Agentur für Innovation in der Cybersicherheit» zur Stärkung der Sicherheit nach Aussen und im Inneren absegnen. Was sich erst einmal harmlos anhöre, markiere den Einstieg in die staatliche Forschung auf der Suche nach defensiven, aber auch offensiven Cyberwaffen. Bisher kaufen Sicherheitsbehörden und die Bundeswehr auf dem freien Markt Cyber-Tools wie den Staatstrojaner oder Analyseprogramme teuer ein.
Ziel der Agentur soll es sein, Forschungs- und Entwicklungsvorhaben mit hohem Innovationspotenzial auf dem Gebiet der IT-Sicherheit zu fördern und zu finanzieren, soweit an diesen ein Interesse des Bundes besteht. So will man der Entwicklung von Cyberwaffen nicht weiter hinterherlaufen.
Das deutsche Verteidigungsministerium hat deswegen für 2019 und 2020 je rund 50 Millionen Euro für Forschung und Technik auf diesem Sektor eingeplant.
Mit der Idee orientiert sich Deutschland an ähnlichen staatlichen Cyber-Agenturen in den USA oder Israel. Diese identifizieren sogenannte disruptive Cybertechnologien bereits in der Entwicklungsphase, investieren dann meist in die entsprechenden Start-ups oder Firmen und kommen auf diese Weise an hochmoderne Cyberwaffen, noch bevor diese auf dem Markt verfügbar sind.