Das Jahr 2003 bringt der deutschen Plattenbranche den grössten bisher verzeichneten Umsatzeinbruch. Die Umsätze aus dem Verkauf von Schallplatten und CDs sollen um mindestens ein Fünftel zurückgegangen sein. «Und das ist nur eine Prognose. Es könnte sogar noch viel schlimmer werden», sagte der Vorsitzende des Phonoverbandes, Gerd Gebhardt, am Sonntag auf der internationalen Musikmesse Midem in Cannes. Die offiziellen Geschäftszahlen für 2003 werden im Frühjahr vorliegen. Bereits 2002 brach der Umsatz um über 11 Prozent auf etwas unter zwei Milliarden Euro ein.
Verantwortlich für die Misere der Musikbranche ist laut Gebhardt neben der flauen Konjunktur vor allem das Kopieren (Brennen) von CDs. So übersteige die Zahl der mit Musik bespielten CD-Rohlinge die der verkauften Musik-CDs bei weitem: Im Jahr 2002 sei auf 267 Millionen Rohlinge Musik gebrannt worden, 166 Millionen Musik-CDs wurden verkauft. «Wenn wir nur 30 Prozent der gebrannten CDs als Umsatz hätten, hätten wir ein Supergeschäft», sagte Gebhardt. Lesen Sie dazu auch: Deutsche Musikindustrie krebst weiter vor sich hin
Sonntag
25.01.2004