Nach Einschätzung der deutschen Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) rollt auf Google eine Klagewelle zu. Bis zum Jahresende könnten mehr als 50 000 Klagen gegen den Strassenfotodienst Street View eingegangen sein. Unzufrieden zeigt sie sich auch mit der Kooperation von Google, da würde auf Zeit gespielt. «Wenn die Welle an Widersprüchen anhält, vermuten wir, dass es bis Jahresende mehr als 50 000 werden könnten», erklärte die Politikerin in einem Interview mit dem Magazin «Focus». Es könnten ja nicht nur Hauseigentümer, sondern auch Mieter Widerspruch einlegen. Google habe zugesagt, eine unbürokratische Lösung für Sammelwidersprüche in Gemeinden anzubieten.
Aigner kritisierte die schleppende Aufklärungsarbeit des Internetkonzerns bei der Datenpanne. «Dass bei der Auslieferung der Festplatte an die zuständigen Behörden offenbar auf Zeit gespielt wird, ist nicht akzeptabel und gibt Spekulationen Raum, was tatsächlich auf der Festplatte gespeichert ist», sagte die Ministerin weiter. Sie befürchte, dass die Daten längst irgendwo in den USA liegen. Weiter setzt sich Aigner für einen besseren Datenschutz beispielsweise bei sozialen Netzwerken wie Facebook ein.
Sonntag
30.05.2010



