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Donnerstag
03.09.2009

In Deutschland führen die Vermarkter Gruner + Jahr EMS, Burdas Tomorrow Focus, Seven-One Media (ProSiebenSat.1) und IP Deutschland (RTL) Gespräche über ein mögliches Bündnis. Dies habe «in der Internetbranche für Furore gesorgt», schreibt der Branchendienst Horizont am Donnerstag. Die Entwicklung werde von Werbetreibenden und Agenturen mit gemischten Gefühlen beobachtet. «Wir begrüssen es, wenn die Vermarkter ein echtes Gegengewicht zum Platzhirsch Google bilden», sagt etwa Hartmut Herrmann, Geschäftsführer des Mobilfunk-Discounters Klarmobil. Hingegen habe Michael Frank, Chef der Agentur Plan.net, zu bedenken gegeben, dass der Schritt von einem Monopol zu einem Duopol keine wirkliche Verbesserung für den Online-Werbemarkt bedeute.

Aber ob es das Bündnis überhaupt schaffen kann, an der Macht von Google zu rütteln, darf bezweifelt werden. «Ich sehe darin einen Angriff auf das Content-Network Google, aber dessen Grösse bleibt davon unberührt», sagt Sebastian Sommerer, geschäftsführender Gesellschafter der Agentur Blue Summit Media. Google vereint etwa die Hälfte des gesamten deutschen Online-Werbemarktes auf sich.

Auch Werbetreibende geben eine verhaltene Prognose ab. «Ob es gelingen wird, die Vorteile von Google bei der Vermarktung von Produkten zu kompensieren, bleibt offen. Letztendlich wird sich jede Allianz daran messen lassen müssen, ob sie ihren Werbekunden wirtschaftlich sinnvolle Möglichkeiten zur Neukundengewinnung bieten kann», räumt Stefan Wiedemann ein, Leiter E-Finance Marketing bei der Credit Plus Bank, die zu den grössten deutsche Online-Werbetreibenden gehört.