Kaum war am Dienstagvormittag die De-facto-Übernahme von turi2.de durch den Oberauer-Verlag bekannt, intervenierte schon der Deutsche Journalisten-Verband (DJV).
Die «zunehmende medienjournalistische Konzentration in den Händen der Verlegerfamilie Oberauer» sehe man kritisch, erklärte der Journalisten-Verband.
Der DJV reagiert damit auf die Mitteilung des Mediendienstes turi2, wonach der österreichische Verlag mit Sitz in Salzburg auf Anfang April die «wirtschaftliche Verantwortung für die publizistischen Angebote der turi2 GmbH» übernehme.
Erst Anfang des Jahres erwarb der Verlag den Mediendienst Meedia. Weitere Oberauer-Publikationen sind Kress, Newsroom, der PR-Report und das Medium Magazin. Auch das Magazin «Schweizer Journalist:in» gehört dem Verleger Hans Oberauer.
Deutsche Titel, die nicht zum Oberauer-Verlag gehören, sind das DJV-Fachmagazin «journalist» und das Portal DWDL.
«Aus unserer Sicht ist die Bedeutung der Verlegerfamilie Oberauer am Markt zu dominant», sagte DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster. Dass der Chefredaktor von turi2 an Bord bleibe, sei zwar ein ermutigendes Signal für den Fortbestand der publizistischen Eigenständigkeit des Dienstes. Das müsse aber auch von Dauer sein, so Beuster.
Das Geld verdient der österreichische Verlag vor allem mit dem jährlichen «European Publishing Congress» in Wien.