Der Vorsitzende des Deutschen Journalistenverbandes DJV, Rolf Lautenbach, hat in der Nacht auf Mittwoch kritisiert, dass die Verleger nach zwei Sondierungsgesprächen und drei Verhandlungsrunden immer noch kein Angebot vorgelegt hätten. Deshalb hat der DJV jetzt den Verlegern mit Streik gedroht. DJV-Präsident Lautenbach kündete auf dem diesjährigen Verbandstag seiner Organisation in Chemnitz an, dass die Journalisten streiken würden, wenn es auch in der kommenden Verhandlungsrunde am 18. November keine Verständigung zwischen den Tarifpartnern gebe.
Die diesjährigen Tarifverhandlungen für die rund 15 000 Redaktionsmitglieder an Tageszeitungen waren am 1. November in Frankfurt am Main nach der dritten Runde abermals ergebnislos vertagt worden. Der DJV fordert 5,5 Prozent mehr Gehalt. Die Deutsche Journalistinnen und Journalisten Union (dju) in der Gewerkschaft ver.di verlangt Gehaltserhöhungen von 3,4 Prozent wie in der Druckindustrie. Der Bundesverband der Deutschen Zeitungsverleger (BDZV) strebt wegen der schwierigen Lage der Branche einen kostenneutralen Abschluss an. Der DJV vertritt nach eigenen Angaben rund 40 000 Mitglieder.
Die Tarifverhandlungen für die rund 10 000 Redaktionsangehörige an Zeitschriften sollen am 12. Dezember wieder aufgenommen werden. Für die Verlagsangestellten war im Sommer eine Tariferhöhung von 3,4 Prozent vereinbart worden. Ver.di verlangt einen entsprechenden Abschluss auch für die Redaktionen. Der DJV besteht auch hier auf 5,5 Prozent.
Mittwoch
13.11.2002