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Mittwoch
10.08.2011

Die Zahl der Beschäftigten in der deutschen Informations- und Kommunikationstechnologie-Branche nahm 2010 um 12 000 auf 848 000 zu. Dies gab der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM) am Dienstag in Berlin an einer Medienkonferenz bekannt. «Die BITKOM-Branche baut ihre Position als zweitgrösster industrieller Arbeitgeber kurz hinter dem Maschinenbau aus», erklärte Verbandspräsident Dieter Kempf.

Die leicht rückläufige Entwicklung in der Telekommunikation und der Hardware-Produktion hätten Softwarehäuser und IT-Dienstleister mehr als ausgleichen können. Sie allein haben 25 000 zusätzliche Stellen geschaffen, 17 000 waren erwartet worden. Das entspricht einem Plus von 4,4 Prozent auf 588 000 Beschäftigte. Gegen den langfristigen Trend stieg auch die Zahl der Arbeitsplätze in der Unterhaltungselektronik: Sie nahm um 2,3 Prozent auf über 11 000 zu.

Software und IT-Services sorgen auch im laufenden Jahr für Jobwachstum. BITKOM erwartet in diesem Segment für 2011 einen Jobzuwachs um 4,4 Prozent auf rund 605 000 Arbeitsplätze. Für die gesamte Informations- und Kommunikationstechnologie-Branche wird eine Zunahme um 10 000 auf 858 000 Erwerbstätige prognostiziert. Die Annahme basiert auf einer Branchenumfrage des BITKOM. 57 Prozent der Hightech-Firmen wollen 2011 neue Stellen schaffen, 28 Prozent ihre Mitarbeiterzahl zumindest stabil halten.

Den Mangel an hoch qualifizierten Spezialisten betrachten 59 Prozent der Unternehmen als Wachstumshemmnis. Nach einer Untersuchung im Auftrag des BITKOM sind rund 29 000 Stellen für Informatiker in der deutschen Wirtschaft derzeit unbesetzt. Diese Zahl liegt weit über den bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) als offen gemeldeten Stellen. BITKOM regte daher am Dienstag an, die offizielle Arbeitsmarktstatistik der deutschen Behörden grundsätzlich zu überprüfen und den Gegebenheiten in der deutschen Wirtschaft anzupassen.