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Donnerstag
05.03.2015

TV / Radio

Das deutsche Grimme-Institut hat die Preisträger des 51. Grimme-TV-Preises bekannt gegeben. Die Schweizer Doku-Reihe «Der Meisterfälscher - ein Fall für Beltracchi» von der Zürcher Produktionsfirma b&b endemol, die nominiert gewesen war, konnte sich nicht durchsetzen.

In der Kategorie Information und Kultur hatte es die Jury mit «schwerer Kost» zu tun, sagte Grimme-Direktorin Frauke Gerlach am Mittwoch in Essen zu den Medien. Während aussenpolitische Themen wie die Flüchtlingsproblematik oder die Lage in der arabischen Welt hier gut vertreten waren, bedauerte Gerlach, dass zu innenpolitischen Themen in Deutschland nur wenige preiswürdige Beiträge mit im Rennen waren.

Preise erhielten in der Kategorie Information und Kultur «Die Kinder von Aleppo» (ZDF, Arte, Channel 4), eine Dokumentation über eine Familie im syrischen Bürgerkrieg, die Trilogie über die Bahn in Nazi-Deutschland und Nachkriegszeit «Akte D» (WDR/MDR/BR), «Nach Wriezen» (RBB) über drei ehemalige Straftäter, das Südsudan-Porträt «Wir waren Rebellen» sowie «Camp 14» (WDR/BR/Arte) über das nordkoreanische Lagersystem.

In Sachen Fiktion ist das TV-Jahr 2014 für die Grimme-Jury ein «schwieriges Jahr» gewesen. «Die Begeisterung in den Auswahlgremien des Grimme-Preises hielt sich in Grenzen», sagte Gerlach. Erst nach längerem Hin und Her hat sich die Jury entschieden, überhaupt alle fünf Preise zu vergeben.

Ausgezeichnet wurden schliesslich «Der Fall Bruckner» vom Bayerischen Rundfunk, vom Hessischen Rundfunk «Männertreu» sowie «Tatort - im Schmerz geboren», die Mauerfallkomödie «Bornholmer Strasse» (MDR/ARD) und «Altersglühen - Speed Dating für Senioren» (WDR/NDR).

In der umstrittenen Sparte Unterhaltung, in der zurzeit nur zwei Grimme-Preise vergeben werden, hatte die Nominierungskommission weniger Kandidaten an den Start gestellt, als möglich gewesen wäre. Der Gewinner «Mr. Dicks - Das erste wirklich subjektive Gesellschaftsmagazin» (WDR) fand die Jury aber derart innovativ, dass bei der geplanten Reform der Grimme-Statuten die Kategorie Unterhaltung gestärkt werden soll.