Seit Montagmorgen sind drei deutsche Fotojournalisten im kurdischen Gebiet der Türkei wieder auf freiem Fuss. Die Sicherheitsbehörden hatten sie am Samstag festgenommen mit dem Vorwurf, sie würden zu Protesten aufstacheln. Die Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen (ROG) fordert die türkische Justiz auf, ihre Anschuldigungen fallen zu lassen.
Am Samstag waren die Fotoreporter Björn Kietzmann, Chris Grodotzki und Ruben Neugebauer in der kurdischen Stadt Diyarbakir im Südosten der Türkei verhaftet worden. Sie hatten über die Proteste gegen die Angriffe der Dschihadistengruppe Islamischer Staat auf die kurdische Stadt Kobane an der syrischen Grenze berichtet. Die türkische Justiz wirft ihnen vor, eine Gruppe von 20 Demonstranten aufgestachelt und gesteuert zu haben.
«Journalisten dürfen nicht kriminalisiert werden, bloss weil sie über Demonstrationen oder Unruhen berichten», erklärte der Journalistenverband am Montag. «Dass Präsident Tayyip Erdogan Medien für die Unruhen verantwortlich gemacht hat, ist eine unverantwortliche Unterstellung und trägt dazu bei, die Feindseligkeiten gegen Journalisten in der Unruheregion anzustacheln», so Reporter ohne Grenzen weiter.
Am Samstag hatte Präsident Tayyip Erdogan eine angebliche Koalition der verbotenen kurdischen PKK, des syrischen Regimes und internationaler Medien beschuldigt, den Friedensprozess in seinem Land sabotieren zu wollen.