Die Deutsche Börse hat den Kauf der in Zug ansässigen Crypto Finance AG abgeschlossen. Der Abschluss der Transaktion sei per 15. Dezember erfolgt, heisst es in einer gemeinsamen Mitteilung vom Donnerstag.
Die Deutsche Börse will mit dem Zukauf ihr Geschäft mit digitalen Vermögenswerten ausbauen und «ein europaweites Ökosystem für Investitionen, Handel und Nachhandel von digitalen Vermögenswerten schaffen».
Die Übernahme einer Mehrheitsbeteiligung war bereits im Juni vereinbart worden. Bezüglich Übernahmepreis war damals von einem Betrag in Schweizer Franken «im moderaten dreistelligen» Millionenbereich die Rede. Die 2017 gegründete Crypto Finance bietet unter konsolidierter Finma-Aufsicht institutionellen und professionellen Kunden Handel, Verwahrung und Anlage im Bereich digitale Vermögenswerte an.
Die Übernahme sei «ein wichtiger Schritt für die Deutsche Börse beim Aufbau eines vertrauenswürdigen und vollständig regulierten Digital-Asset-Ökosystems in Europa».
Als Teil der Deutschen Börse wird Crypto Finance das Geschäft mit digitalen Assets weiter skalieren und das Angebot an Dienstleistungen erweitern können. Ferner plant die Deutsche Börse, das Angebot von Crypto Finance über ihre etablierten Plattformen für Teilnehmer zugänglich zu machen.
Crypto Finance ist weltweit mit einer Vielzahl von Handelsplätzen für digitale Assets vernetzt und überbrückt damit das Problem der Liquiditätsfragmentierung im Markt. Professionelle und institutionelle Kunden können direkt in digitale Assets investieren, ohne eine eigene Infrastruktur und operative Rahmenbedingungen einrichten zu müssen.
Mit dem Abschluss des Deals gibt es auch einen Wechsel an der Spitze des Verwaltungsrates. Der zuletzt amtierende Verwaltungsratspräsident und Mitbegründer der Crypto Finance AG, Tobias Reichmuth, ist am 15. Dezember von seinem Amt zurückgetreten. Eric Leupold, Leiter Kassamarkt bei der Deutschen Börse, hat das Amt des Verwaltungsratspräsidenten übernommen.