Die Beratungsunternehmen in der Schweiz haben im letzten Jahr unter der Wirtschaftsflaute gelitten. Der Umsatz von 600 Beratungsunternehmen gab um 17% auf 1 Milliarde Franken nach. Davon seien rund 20% auf das Ausland entfallen, gab die Association of Management Consultants Switzerland (ACSO) am Dienstag in Zürich bekannt. Die Zahlen basierten auf Interviews mit den Geschäftsführern der 55 grössten Management-Beratungsfirmen in der Schweiz. Am meisten Federn lassen mussten die Grossen der Branchen, wie ASCO-Ehrenmitglied André Wohlgemuth sagte: «Der Marktanteil der Top 10 beispielsweise ist gegenüber dem Vorjahr auf 49 von 53% gesunken.» Die 500 kleinen Beratungsfirmen (mit einem Umsatz von unter 750 000 Fr.) hätten lediglich eine Umsatzeinbusse von 10% hinnehmen müssen.
Als Grund für den Rückgang wurde die Lage in der Wirtschaft genannt, welche in einer Konsolidierung stecke. Der Markt für Unternehmensberatung sei gesättigt, hiess es weiter. Die einzelnen Beratermandate seien kleiner als früher. Der Krebsgang dürfte anhalten: Für das laufende Jahr wird ein weiterer Umsatzrückgang um 5 bis 10% vorhergesagt. «Die Grundstimmung ist aber nicht pessimistisch», sagte Wohlgemuth. Viele Projekte seien lediglich zurückgestellt worden, bis sich die finanzielle Situation wieder gebessert habe, ergänzte ASCO-Präsident Leonhard Fopp.
Mittelfristig sei wieder mit einem jährlichen Wachstum im einstelligen Prozentbereich zu rechnen, sagte Wohlgemuth. Ob der Tiefpunkt noch im laufenden Jahr oder erst 2004 überschritten werde, sei allerdings kaum vorherzusagen.
Dienstag
20.05.2003