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Mittwoch
05.08.2009

Nur wenig mehr als der Umstand, dass sich die Softwarefirma Microsoft und das Internetportal Yahoo gegen Konkurrent Google zusammengetan haben, war bisher über den «Microhoo»-Deal bekannt geworden. Am Mittwoch kam noch etwas mehr dazu: «Microsoft wird 400 Mitarbeiter von Yahoo übernehmen, ausserdem zahlt das Unternehmen über die nächsten drei Jahre 150 Millionen Dollar an Yahoo», gab Netzticker-News bekannt. Diese und weitere Details der Partnerschaft seien aus einem bei der amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde SEC eingereichten Dokument hervorgegangen.

Laut diesen Informationen ist die Partnerschaft zunächst auf zehn Jahre angelegt und soll es den beiden Unternehmen erlauben, im Suchmaschinen- und Online-Werbemarkt zu Google aufzuschliessen. Während dieser Zeit soll Bing die alleinige Suchmaschine für Yahoo-Seiten sein. Bing soll gleichzeitig eine Lizenz für Yahoos Suchmaschinentechnik erhalten. Im Gegenzug übernimmt Yahoo den exklusiven Vertrieb für alle Online-Suchanzeigen für Premium-Kunden der beiden Unternehmen. Microsofts Adcenter hingegen soll die übrigen Online-Suchanzeigen verwalten.

Weiterhin heisst es dort, dass Yahoo innerhalb der ersten fünf Jahre der Vertragslaufzeit 88 Prozent der gemeinsamen Werbeeinnahmen erhält. Anschliessend haben beide Seiten die Möglichkeit, die Exklusivvereinbarung für die Vermarktung der Online-Suchanzeigen zu verändern. Für die verbleibenden fünf Jahre der Vertragslaufzeit gehen dann zwischen 83 und 93 Prozent der über Bing-Suchen bei Yahoo erzielten Einnahmen an den Internet-Konzern.

Das in der vergangenen Woche angekündigte Bündnis muss aber noch von den Wettbewerbshütern genehmigt werden, was viele Monate dauern kann. Der Bündnisvertrag hat unter anderem auch wegen dieser rechtlichen Unwägbarkeiten eine Ausstiegsklausel: Er kann zum Juli 2010 «im gegenseitigen Einvernehmen» beendet werden. Yahoo hat zudem das Recht, diese Frist nochmals um sechs Monate zu verlängern, wenn die Kartellwächter bis dahin kein grünes Licht gegeben haben. - Was bisher bekannt war: IT-Experten sehen Microsoft als Sieger, Yahoo als Verlierer und Microsoft und Yahoo spannen gegen Google zusammen