Der schweizerische Detailhandelsverband hat ein Ende von Laden-Schliessungen und eine Anpassung der Pandemiebekämpfung gefordert. Ausserdem sehen sich die Händler im Vergleich zu Zalando oder Amazon im Nachteil.
Schweizweit seien über 10‘000 Geschäfte auf Anordnung des Bundes geschlossen, was zu einem wöchentlichen Umsatzausfall von 800 Millionen Franken führe, teilte die Swiss Retail Federation am Freitag warnend mit. «Eine Verlängerung der Schliessungsperiode oder ein erneuter Lockdown zerstört die Zukunftsperspektiven der Unternehmen», heisst es weiter.
Mit solchen Massnahmen würden ausländische Onlinehändler wie Zalando oder Amazon vom Schweizer Staat «künstlich gefördert», argumentierte der Verband, an dem unter anderem Manor, Ikea, Landi oder Aldi angeschlossen sind.
«Auf den Kosten bleiben aber die Unternehmen in der Schweiz sitzen und auch die Mitarbeitenden, die von Kurzarbeit betroffen sind. Ein volkswirtschaftlicher Schaden, staatlich gefördert, kommt auf uns zu», schossen die Händler in Richtung Politik.
Für den Detailhandelsverband ist klar, dass das Coronavirus mit einem Lockdown nicht verschwindet. Darum brauche es «einen Paradigmenwechsel weg von Lockdown-Öffnung-Lockdown».
Gefordert wird unter anderem, dass der Bund keine flächendeckenden Schliessungen mehr verfüge und Massnahmen «frühzeitig» kommuniziere.
Ausserdem müsse in den Augen der Detailhändler breiter getestet und das Tracing «zielführend und verlässlich ausgebaut» werden. Die SwissCovid-App soll auf ihre Wirksamkeit überprüft und entsprechend nachgebessert werden, schrieb die Swiss Retail Federation.