Traditionell zum Jahresbeginn präsentiert Wunderman Thompson seinen Media Use Index. Die Studie gibt es seit 13 Jahren.
Sie analysiert das Mediennutzungs- und Informationsverhalten der Schweizerinnen und Schweizer und «zeigt Entwicklungen sowie die neuesten Trends und Potenziale auf», wie die Agentur dazu mitteilt.
Mittels einer repräsentativen Onlineumfrage wurden 2’000 Personen im Alter zwischen 14 und 69 Jahren befragt.
Die Pandemie hält die Welt und auch die Schweiz nach wie vor in Schach. «Sie verändert manchmal versteckt, manchmal auch offensichtlich unseren Umgang mit Medien», sagt Peter Petermann, Head of Strategy bei Wunderman Thompson.
Dass das Internet als Medium weiterhin dominiert, überrascht wenig. Interessanter sei daher die Unterscheidung zwischen «mobilem» und «stationärem» Internet. Das mobile Internet via Smartphone scheint sich immer weiter durchzusetzen: die mobile Nutzung liegt inzwischen bei rund 94 Prozent, also deutlich vor der stationären Nutzung. Zwei Drittel aller Millennials und GenZ geben an, überwiegend per Smartphone zu surfen; bei den 35- bis 55-Jährigen ist es immer noch die Hälfte.
TV (gesamt) und Radio als zweit- und drittmeistgenutzte Medien halten sich seit einigen Jahren auf sehr stabilem – im Falle von TV (gesamt) auch sehr hohem – Niveau. Bei den Tageszeitungen zeichne sich nun nach Jahren, die von Rückläufigkeit geprägt waren, eine Stabilisierung ab. Ob diese nur ein zeitlich limitiertes Phänomen ist, bleibe offen.
Als interessant werten die Forscher, dass sich Gaming in der Gruppe der 25- bis 34-Jährigen inzwischen zum drittwichtigsten Kanal entwickelt hat; bei den ganz Jungen ist Gaming sogar schon auf Platz 2. Tatsächlich liegt die Wichtigkeit dieses Kanals über alle Altersgruppen hinweg ungefähr auf gleichem Niveau, um die 20 Prozent. «Gaming-Umfelder sind keine Nische mehr für Nerds, sondern längst Teil der Mainstream-Kultur», stellt Petermann klar.
Soziale Medien waren auch vor der Pandemie schon auf hohem Niveau, und das hat sich im letzten Jahr auch nicht verändert. 91 Prozent der Schweizer und Schweizerinnen sind zumindest passiv in einem oder mehreren sozialen Netzwerken dabei. Und fast drei von vier aller Befragten sind aktiv: sie liken Posts, laden Bilder hoch, kommentieren oder chatten.
Ein weiteres wichtiges Phänomen in sozialen Netzwerken sind Influencer – und die werden über alle Altersklassen immer wichtiger. 92 Prozent aller 14- bis 24-Jährigen folgen mindestens einem Influencer. Aber auch in höheren Altersklassen finden Influencer immer häufiger Follower, und selbst unter den Ältesten (55 bis 69 Jahre) sind Influencer bei 45 Prozent ein Thema. Dabei folgen immer mehr Menschen Marken und Unternehmen, so dass diese nun selbst die Rolle eines Influencers einnehmen würden, heisst es.
«Unser Leben wird immer digitaler», sagt Giselle Vaugne, Co-CEO von Wunderman. «Was sich nach einer Binsenweisheit anhört, ist tatsächlich aber eine fundamentale Erkenntnis, nicht zuletzt auch aus der vorliegenden Studie. Marken, die in Zukunft relevant sein wollen, müssen sich den Herausforderungen einer immer stärker vernetzten Welt stellen.»
Weitere Informationen dazu sowie die aktuellen Daten und der Studienbericht.